Sicherheitsexperten und Ärzte haben Eltern dazu aufgefordert, ihren Kindern zu Weihnachten keinen E-Scooter zu schenken. Grund dafür sind die wachsenden Sicherheitsbedenken und die steigende Zahl von Unfällen, insbesondere unter jungen Menschen.
"E-Scooter sind keine Spielzeuge", erklärte Dr. Helen Byrne, Unfallchirurgin am St. James’s Hospital in Dublin, gegenüber der "Irish Times". "Wir sehen immer mehr Kinder mit schweren Verletzungen, darunter Knochenbrüche und Kopftraumata."
Ärzte warnen Eltern warnen vor Weihnachtsgeschenk für Kinder: E-Scooter sind keine harmlosen Gefährte
Dr. Raymond Carson, Berater für Rehabilitationsmedizin am Nationalen Rehabilitationskrankenhaus in Dublin, beschrieb einen aktuellen Fall. "Ich hatte kürzlich einen jungen Mann in Behandlung, der sich nach einem E-Scooter-Unfall eine wirklich lebensverändernde Verletzung zugezogen hat", so Carson. "Er war 18 Jahre alt, fit und gesund, sportlich aktiv – ein sehr versierter junger Sportler. Nach diesem Unfall wird er nie wieder laufen können."
In den letzten Monaten wurden fünf oder sechs Männer nach schweren E-Scooter-Unfällen ins Krankenhaus eingeliefert. Laut Carson herrsche immer noch die Wahrnehmung, E-Scooter seien harmlose Gefährte. Das sei jedoch ein gefährlicher Irrtum.
Zahl der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden in Deutschland steigt um 26,7 Prozent
Die Zahlen sprechen für sich: Im Jahr 2024 kam es in Deutschland zu 11.944 E-Scooter-Unfällen mit Personenschaden, was einem Anstieg von 26,7 Prozent gegenüber 2023 entspricht. Dabei gab es 27 Todesfälle, wobei junge Menschen besonders betroffen waren. Viele Unfälle waren Alleinunfälle. Die auf Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) basierenden Zahlen zeigen eine deutliche Zunahme der Vorfälle mit 1513 Schwerverletzten und einer Rekordzahl von Todesopfern.
- Alleinunfälle: Über ein Drittel der Unfälle (31,4 Prozent) waren Alleinunfälle, und 14 der 27 Todesopfer starben bei solchen Vorfällen.
- Hauptschuld: Bei Unfällen mit zwei Beteiligten trugen die E-Scooter-Fahrer in 47,6 Prozent der Fälle die Hauptschuld, wobei die Schuldquote bei Zusammenstößen mit Fußgängern und Radfahrern noch höher war.
- Betroffene Altersgruppe: Alle 27 Todesfälle betrafen Personen unter 25 Jahren.
- Verbreitung: Fast 54 Prozent der Unfälle ereigneten sich in Großstädten.