Tschechiens Präsident Petr Pavel hat in einem Interview mit der „Times“ stärkere Maßnahmen gegen russische Luftraumverletzungen gefordert, darunter auch den Abschuss eindringender Flugobjekte. Pavel betonte, dass Russland ähnliche Verletzungen seines Luftraums nicht dulden würde und die Nato deshalb ebenso handeln müsse.
„Dem Bösen nachzugeben ist einfach unmöglich“
Laut dem Präsidenten sind die russischen Provokationen gezielt geplant, um westliche Verteidigungssysteme zu testen und die Entschlossenheit der Nato herauszufordern.
Bereits im September hatte Pavel im tschechischen Fernsehen erklärt, dass die Allianz geschlossen und entschlossen auf solche Verstöße reagieren müsse. Er warnte in der „Times“: „Dem Bösen nachzugeben ist einfach unmöglich.“
Europa soll eigenständig handlungsfähig sein
Weiterhin sieht Pavel die Notwendigkeit, dass Europa militärisch unabhängig von den USA agieren kann. Falls die USA in anderen Regionen wie dem Pazifik beschäftigt seien, müsse Europa in der Lage sein, Kriege eigenständig zu führen und zu gewinnen.
Russische Drohnen und Raketen haben seit 2023 mehrfach NATO-Luftraum verletzt, wobei laut „Kyiv Independent“ vor allem Polen und Rumänien betroffen waren. Rumänien hat bereits seine Streitkräfte autorisiert, Drohnen abzuschießen, und fordert ebenfalls eine robustere Reaktion der Nato auf derartige Vorfälle.