News zum Ukraine-Krieg: Russland attackiert den Bundeskanzler. Merz reist für EU-Gespräche nach Belgien. Putins Armee erleidet neue Verluste. Der Ticker.
Das Wichtigste in
diesem News-Ticker
- Russisches Vermögen für die Ukraine? – Friedrich Merz reist für Gespräche nach Belgien.
- Russland erleidet weitere Verluste im Ukraine-Krieg – Neue Zahlen aus dem Ukraine-Krieg liegen vor
Kiew/Moskau – Die jüngsten Verhandlungen zum Ukraine-Krieg erbrachten keine nennenswerten Ergebnisse. Nun reagierte Russland gar mit Spott auf das laut Medien in einer vertraulichen Telefonkonferenz europäischer Spitzenpolitiker geäußerte Misstrauen von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) gegenüber den US-Unterhändlern im Ukraine-Krieg.
„Lieber Merz, Sie sind nicht einmal im Spiel“, schrieb der russische Chefunterhändler Kirill Dmitrijew auf X. „Sie haben sich durch Kriegstreiberei, die Torpedierung des Friedens, unrealistische Vorschläge, den Selbstmord der westlichen Zivilisation, Migration und dickköpfige Dummheit selbst disqualifiziert“, fügte er hinzu. Dimitrijew regierte auf einen Spiegel-Bericht über die Mitschrift einer Krisenschalte, an der auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnahm. Danach soll Merz zu Selenskyj über die US-Unterhändler gesagt haben. „Sie spielen Spielchen, sowohl mit euch als auch mit uns.“
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von Nachrichtenagenturen und internationalen Quellen, aber auch von Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Merz spricht von „Spielchen“ bei Ukraine-Verhandlungen – Putin droht Europa
Die russische Führung macht den Westen für den von Kremlchef Wladimir Putin Anfang 2022 befohlenen Ukraine-Krieg verantwortlich. Putin hatte zuletzt mehrfach behauptet, dass der Westen die Ukraine als Mittel benutze, um gegen Russland Krieg zu führen. Am Mittwoch (3. Dezember) behauptete Putin, man sei „bereit“ für einen Krieg gegen Europa.
Dmitrijew ist Putins Unterhändler bei den Gesprächen mit Washington. Dmitrijew, der in den USA studiert hat, gilt als geschickter Diplomat, der vor allem auf wirtschaftliche Anreize gegenüber der Administration von US-Präsident Donald Trump setzt. In Europa will man die Russen derweil mit finanziellem Druck an den Verhandlungstisch bewegen.
Russisches Vermögen für die Ukraine?
So reist Kanzler Merz am Freitag nach Belgien, um dort EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und den belgischen Premierminister Bart De Wever zu treffen. Merz werde bei einem Abendessen in „privatem Rahmen“ mit de Wever und von der Leyen die Nutzung der eingefrorenen russischen Vermögenswerte für die Finanzierung der Ukraine besprechen, hieß es aus deutschen Regierungskreisen. Der Bundeskanzler sagte für das Treffen eine geplante Reise nach Norwegen ab.
Die EU-Länder diskutieren seit Monaten über die russischen Gelder, die zum größten Teil in Belgien von der Gesellschaft Euroclear verwaltet werden. Die EU-Kommission und zahlreiche Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, wollen die Mittel für ein milliardenschweres Reparationsdarlehen an die Ukraine nutzen. Brüssel verweigert bisher seine Zustimmung, weil es rechtliche Konsequenzen und russische Vergeltung fürchtet.
Den Vorschlag der US-Regierung in ihrem 28-Punkte-Plan zu einer Beendigung des Ukraine-Krieges, einen großen Teil der Gelder an die USA zu übergeben, lehnte Merz entschieden ab. Er sehe „keine Möglichkeit“, die Vermögenswerte „in irgendeiner Form“ den USA zukommen zu lassen, sagte der Bundeskanzler. „Dieses Geld muss der Ukraine zufließen und der Ukraine helfen.“ Diese Position kenne die US-Regierung auch.
Russland erleidet weitere Verluste im Ukraine-Krieg
Die Ukraine hat neue Zahlen zu den Verlusten Russlands im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs haben die russischen Streitkräfte binnen 24 Stunden etwa 1240 Soldaten verloren. Insgesamt hat Putins Armee laut diesen Angaben mehr als 1,17 Millionen Soldaten im Ukraine-Krieg verloren. Die Daten lassen sich unabhängig nicht überprüfen. (Redaktion mit Nachrichtenagenturen)