Trump verteidigt Pentagonchef: Tötung von Schiffbrüchigen sorgt für Entsetzen

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth sieht sich zunehmend scharfem Gegenwind ausgesetzt. Kongressabgeordnete der Republikaner und der Demokraten äußerten sich am Donnerstag in Washington entsetzt über die Tötung von zwei mutmaßlichen Drogenschmugglern, die einen von Hegseth angeordneten Angriff auf ihr Boot überlebt hatten. 

Tötung von Schiffbrüchigen sorgt für Empörung

Hegseth, der sich selbst "Kriegsminister" nennt, wehrt sich derzeit gegen Vorwürfe, er habe Anfang September rechtswidrig die Tötung mutmaßlicher Drogenschmuggler in der Karibik angeordnet, die einen ersten US-Angriff auf ihr Boot überlebt hatten. Im Kongress sagte dazu nun Admiral Frank Bradley aus, den Hegseth für den zweiten Angriff und damit den Tod der Männer verantwortlich gemacht hatte. 

Der Flugzeugträger USS Gerald R. Ford führt eine Gruppe von Kriegsschiffen an, die auf dem Weg in die Karibik sind.
Der Flugzeugträger USS Gerald R. Ford führt eine Gruppe von Kriegsschiffen an, die auf dem Weg in die Karibik sind. Gladjimi Balisage/US Navy via Getty Images

Bradley zeigte den Kongressabgeordneten Videoaufnahmen des Vorfalls vom 2. September. Der republikanische Abgeordnete im Repräsentantenhaus, Don Bacon, sagte danach dem Sender CNN, die beiden mutmaßlichen Drogenkuriere hätten "versucht zu überleben - und unsere Kriegsregeln erlauben es nicht, Überlebende zu töten". Von den Schiffbrüchigen sei zudem "keine unmittelbare Bedrohung" für die USA ausgegangen. Für die Tötung sei Hegseth als Minister letztlich verantwortlich.

Der demokratische Abgeordnete Jim Himes aus dem Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses bezeichnete die Videoaufnahmen als "verstörend". Sie zeigten zwei Menschen "in offensichtlicher Notlage (...) mit einem zerstörten Schiff, die von den Vereinigten Staaten getötet werden".

Trump bezeichnet Tötungen als als Teil des ‚Kriegs gegen Drogen-Terroristen‘.“

Hegseth und das Weiße Haus hatten die Tötung als rechtmäßig bezeichnet. Die US-Regierung von Präsident Donald Trump sieht sich im "Krieg" mit sogenannten "Drogen-Terroristen", die vor allem von Venezuela aus gesteuert sein sollen. Bei einer Serie von US-Angriffen auf mutmaßliche Drogenschmuggelboote wurden seit September mehr als 80 Menschen getötet, zudem verlegte Trump Kriegsschiffe vor die Küste Venezuelas. Belege für den angeblichen Rauschgiftschmuggel legte die Trump-Regierung nicht vor.