Weihnachtsmarkt stellt auf neues Bestellsystem um – „Langsam spinnt Deutschland komplett“

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Ein Weihnachtsmarkt in Düsseldorf sorgt für Gesprächsstoff. Neue Bestellmethoden und hohe Preise verärgern die Besucher.

Düsseldorf – Jedes Jahr ziehen Weihnachtsmärkte mit Glühwein, gebrannten Mandeln und einer festlichen Stimmung Millionen von Menschen an. Doch wenn sich gewohnte Abläufe ändern, bleiben Reaktionen nicht aus. Am Weihnachtsmarkt vor Schloss Benrath in Düsseldorf sorgt ein neues System für Gesprächsstoff.

Ein Weihnachtsmarkt erhält einige Kritik von Besuchern. (Symbolbild) © picture alliance/dpa | Heiko Rebsch

Besucher, die den Markt schon lange kennen, sind über die neuen Abläufe beim Glühweinkauf verwundert. Eine Person äußerte sich auf Facebook unter dem Beitrag der Stiftung Schloss und Park Benrath: „Wir waren etwas irritiert, dass man jetzt an einem Glühweinstand online bestellen muss.“ Die Situation verschärfte sich, als an einem anderen Stand die Getränke nicht heiß waren und die Kunden zum Online-Stand geschickt wurden. Auch bei der Rückgabe der Tassen mussten die Besucher zu einem anderen Stand gehen.

Besucher üben Kritik am Weihnachtsmarkt – trotz kostenfreiem Eintritt

Ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt ist für viele ein fester Bestandteil der Adventszeit. Der Markt am Benrather Schloss öffnete am 21. November und findet wie gewohnt an den vier Adventswochenenden statt, jeweils von Freitag bis Sonntag bis zum 21. Dezember. Die Organisation liegt erneut in den Händen der Stiftung Schloss und Park Benrath. Seit seiner Premiere im Jahr 2015 ist der Markt für alle Besucher kostenlos.

Neben der Online-Bestellung kritisierte der Besucher auch das seiner Meinung nach unfreundliche Personal. „Das kannten wir so gar nicht“, schrieb er weiter in seinem Kommentar. Die Konsequenz: „Wir werden daher nicht mehr kommen.“ Auch die Glühweinpreise wurden unter dem Beitrag thematisiert. Der Markt bewegt sich preislich im üblichen Rahmen. Laut einem Besucher kostet der Glühwein am Schloss Benrath fünf Euro. Ein anderer Nutzer kommentierte resigniert: „Also dann hole ich mir lieber den Glühwein im Einzelhandel und genieße ihn zu Hause. Langsam spinnt Deutschland komplett.“

Glühweinpreise steigen 2025 deutlich – Weihnachtsmarktbesuche werden teurer

Die gestiegenen Preise könnten in diesem Jahr dazu führen, dass einige Besucher genauer überlegen, wie viele Tassen Glühwein sie sich leisten. Bereits beim Pfand sind vielerorts deutlich höhere Beträge zu beobachten. Ein Rückblick auf frühere Daten zeigt die Entwicklung: Laut weloveholidays lag der Preis für eine Tasse Glühwein in vielen deutschen Großstädten im Jahr 2018 noch bei etwa drei Euro. Seitdem hat sich einiges verändert.

Aktuelle Einblicke bietet der Glühwein-Index 2025 von Coupons.de. Die Analyse, die auf Daten aus 59 Städten basiert, zeigt detailliert die Preisunterschiede und erklärt, warum ein Abend auf dem Weihnachtsmarkt für viele teurer wird als in den vergangenen Jahren.

Glühwein wird teurer: Großstädte führen bei den Preisen der Weihnachtsmärkte

Der Erhebung zufolge liegt der durchschnittliche Preis für eine Tasse roten Glühwein im Jahr 2025 bei 4,54 Euro (ohne Pfand). Im Vergleich zu 2024 entspricht das einem Anstieg von sieben Prozent; gegenüber 2023 beträgt die Steigerung sogar 15 Prozent. Für kleinere Budgets summieren sich diese Aufschläge über den Abend hinweg erheblich.

Bemerkenswert ist auch die große Preisspanne. Zwischen der günstigsten und der teuersten Tasse liegen vier Euro. Besonders günstig bleibt laut der Erhebung Dortmund, wo Besucher 3,50 Euro zahlen. In vielen Großstädten wird es deutlich teurer. Die Auswertung zeigt besonders hohe Preise in Berlin, München, Hamburg, Köln, Düsseldorf, Stuttgart, Leipzig und Essen. (Quellen: Facebook, coupons.de, schloss-benrath.de, weloveholidays) (jal)