Der Kreisverkehr an der B 471 in Hohenbrunn ist fertig. Ein Normenkontrollantrag hatte das 1,1-Millionen-Euro-Projekt jahrelang blockiert.
Hohenbrunn - Den neuen Kreisverkehr an der Putzbrunner Straße hat jetzt Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU) für den Verkehr freigegeben. Vertreter aus Gemeinderat, Verwaltung sowie Planungs- und Baufirmen waren bei der Eröffnung mit dabei. Der Kreisel an der Einmündung von B 471, Hubertusstraße und Am Sportplatz gilt als neues Tor nach Hohenbrunn und soll sowohl die Verkehrsströme ordnen als auch die Sicherheit erhöhen.
Schon 2018 hatte der Gemeinderat grundsätzlich beschlossen, den unübersichtlichen Knotenpunkt am Ortseingang umzubauen. Ziel war es, die Geschwindigkeit zu drosseln und die Anbindung der Sportanlagen sicherer zu machen. Auf Grundlage dieses Beschlusses entstand in den Folgejahren der dafür vorgesehene Bebauungsplan Nr. 86. Dessen Vollzug war jedoch zeitweise blockiert – ein Normenkontrollantrag verzögerte das Projekt erheblich. Erst als der Bayerische Verwaltungsgerichtshof den Antrag Anfang 2025 abwies, konnte die Gemeinde das Vorhaben rechtssicher weiterführen.
Nach der Entscheidung wurden die bereits 2024 überarbeiteten Pläne finalisiert und ausgeschrieben. Im Sommer 2025 begannen die Arbeiten: Zunächst wurden bestehende Verkehrsinseln entfernt, anschließend folgten die eigentlichen Straßenbaumaßnahmen. Parallel dazu erneuerten Fachfirmen Wasserleitungen und passten Strom-, Gas- und Telekommunikationsleitungen an. Damit wurde nicht nur die Verkehrsführung neu geordnet, sondern auch die unterirdische Infrastruktur modernisiert.
Rund 1,1 Millionen Euro investiert die Gemeinde in das gesamte Paket aus Bau, Planung und Leitungsanpassungen. Laut Rathaus wurde der Kostenrahmen eingehalten. Für Hohenbrunn spielt das Projekt eine größere Rolle, weil es zugleich die Grundlage für die Erschließung eines angrenzenden Entwicklungsgebiets bildet: Dort sind ein Rewe-Markt sowie weitere Dienstleistungen vorgesehen, die die Nahversorgung verbessern sollen. Kritische Stimmen im Ort hatten in den vergangenen Jahren immer wieder auf steigende Verkehrsbelastung und die Frage hingewiesen, ob zusätzliche Angebote tatsächlich notwendig sind. Befürworter argumentieren dagegen mit kurzen Wegen und einer Stärkung des örtlichen Handels.
Besonderen Wert legt die Gemeinde auf die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen, die regelmäßig zum TSV Hohenbrunn unterwegs sind. Neue Überwege, Radführungen und Beleuchtungselemente sollen die Querung der Bundesstraße erleichtern. Auch hier gab es im Vorfeld unterschiedliche Einschätzungen: Während viele Eltern eine deutliche Verbesserung erwarten, äußerten Skeptiker die Sorge, dass ein größerer Knotenpunkt mehr Verkehr anziehen könnte.
Bürgermeister Straßmair sprach bei der Eröffnung von einem „wesentlichen Sicherheitsgewinn“ und dankte allen Beteiligten. Mit dem Kreisverkehr sei ein Projekt abgeschlossen worden, das die Gemeinde über Jahre beschäftigt habe. Ob sich die erhoffte Beruhigung des Verkehrs und die bessere Erschließung im Alltag bewähren, wird sich nun im laufenden Betrieb zeigen.