Mit einem Festakt im Waitzinger Keller hat das Finanzamt Miesbach seine langjährige Leiterin Karin Büchner in den Ruhestand verabschiedet. Gleichzeitig wurde Michael Schlachta offiziell als neuer Amtsleiter eingeführt.
Miesbach – Im Waitzinger Keller hat am 2. Dezember ein Führungswechsel stattgefunden, der weit über die Behörde hinaus Bedeutung hat: Nach vielen Jahren an der Spitze des Finanzamts Miesbach verabschiedete sich Karin Büchner in den Ruhestand, zugleich wurde Michael Schlachta offiziell als neuer Amtsleiter eingeführt. Die festliche Stimmung im Saal, musikalisch untermalt von der Brunnenmusi aus den Reihen der Belegschaft, gab dem Anlass einen besonderen Rahmen.
Regierungsdirektor Erich Treffer eröffnete die Veranstaltung und erinnerte daran, wie Büchner die Behörde mit rund 150 Beschäftigten geführt hatte. Sie habe „immer ein offenes Ohr“ gehabt und das Amt auch in schwierigen Zeiten sicher gelenkt. Für ihren Ruhestand wünschte er ihr alles Gute. Schlachta begrüßte er mit dem Hinweis auf ein eingespieltes Team „geformt durch die strenge Schule von Frau Büchner“, wie Treffer schmunzelnd anmerkte.
Paul König, Präsident des Bayerischen Landesamts für Steuern, lobte die Leistung des Miesbacher Amts in herausfordernden Jahren, in denen Aufgaben gewachsen und Personalressourcen knapper geworden seien. Dennoch habe man die Phase „sehr gut bewältigt“. Für die Zukunft seien vor allem Gesetzgebung, Organisation und IT entscheidend. Künstliche Intelligenz werde dabei unterstützen, aber keine Mitarbeitenden ersetzen: „Wir brauchen Nachwuchs“, betonte er. Büchner beschrieb er als verlässliche Führungskraft mit kühlem Kopf und großer Loyalität. Schlachta wiederum sei ein zugewandter Leiter mit Humor und Teamgeist. „Das Finanzamt ist in sehr guten Händen“, sagte König.
In den folgenden Grußworten hob Miesbachs Bürgermeister Gerhard Braunmiller die Bedeutung des Tages für Stadt und Behörde hervor. Schlachta bringe Erfahrung und eine offene Führungskultur mit. Beides sei in herausfordernden Zeiten unverzichtbar. Auch stellvertretender Landrat Jens Zangenfeind dankte Büchner für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und bezeichnete das Finanzamt als „fairen Partner“. Hartmut Schwab, Präsident der Steuerberaterkammer München, verwies auf kommende Herausforderungen wie den demografischen Wandel und den steigenden Bedarf an Nachwuchskräften. Sandra Greger, stellvertretende Vorsitzende des örtlichen Personalrats, betonte, Büchners Einsatz sei von Herzblut geprägt gewesen – man sei „gerne zur Arbeit gekommen“. Für Schlachta hoffe sie auf eine ebenso offene und gemeinschaftliche Zusammenarbeit. Ihm sei wichtig, „nicht nur die Namen zu kennen, sondern die Menschen dahinter“.
Sichtlich bewegt blickte Karin Büchner anschließend auf ihren beruflichen Weg zurück. Ihren Abschied empfinde sie trotz Freude über den Ruhestand nicht als ganz leicht. Ursprünglich habe sie zur Staatsanwaltschaft gewollt und eine Stelle in Traunstein in Aussicht gehabt, letztlich aber aus familiären Gründen eine Laufbahn in der Steuerverwaltung eingeschlagen. Eine Entscheidung, die sie heute zu den besten ihres Lebens zähle. Die Vielzahl ihrer Stationen habe sie als bereichernd erlebt, besonders die Begegnungen mit Menschen und ihren Lebensgeschichten hätten sie geprägt. Als sie das Finanzamt Miesbach zum ersten Mal betreten habe, sei ihr Gedanke gewesen: „Es ist herrlich hier.“ Dieses Gefühl habe sie all die Jahre begleitet.
Zum Abschluss sprach Michael Schlachta, der bereits seit Anfang Oktober im Amt ist. Er habe sich schnell eingelebt und schätze den starken Teamgeist, der im Haus spürbar sei – sichtbar etwa an der Brunnenmusi, die aus Mitarbeitenden besteht. „Das Gemeinschaftsgefühl ist hier etwas Besonderes“, sagte er. Der Wechsel aus Wolfratshausen in den Kreis Miesbach sei für ihn auch persönlich ein Gewinn, nicht zuletzt weil er gerne wandere.
Die kommenden Jahre brächten technische und organisatorische Veränderungen, doch lasse sich dies, laut ihm, gemeinsam als Team gut gestalten. Als neuer Amtsleiter wolle er sichtbar sein, den Kontakt suchen und Lösungen finden. Für das Vertrauen und das motivierte Team bedankte er sich ausdrücklich bei seiner Vorgängerin.