Der Landkreis zeichnet drei Gebäude für vorbildliche Baukultur aus

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Freuten sich über die Auszeichnung (v.l.): Pfarrer Jacek Jamiolkowski, Nora Mack, Alexander Groh, Arvid Anger, Bürgermeister Heinz Grundner, Anna Kragler, Derk Münchhausen, Bürgermeister Alfons Beilhack, Bernhard Fischer, Landrat Martin Bayerstorfer und Sandra Bachmeier. © LRA

Der Fassadenpreis geht an Projekte in Hohenpolding und Dorfen. Besonders das historische Schumacherhaus überzeugte die Jury.

„Unser Landkreis kann eine Baukultur präsentieren, auf die wir stolz sein können“, so Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) in seiner Begrüßungsrede bei der Verleihung des Fassadenpreises 2024 am Dienstagabend im Gasthof Zum Lindenwirt. Heuer verlieh der Landkreis den Fassadenpreis zum 36. Mal.

Bergham/Dorfen/Hohenpolding – Der Preis solle bei Bauherren, Architekten und Besitzern eines sanierungsbedürftigen oder denkmalgeschützten Gebäudes den kritischen und sensiblen Blick auf den Umgang mit baulichen Veränderungen schulen. Das historische Bauen soll zeitgemäß interpretiert werden, fuhr der Landrat fort.

Der Preis habe eine wichtige Bedeutung für Menschen, die sich Gedanken über die Herkunft der Gebäude machen und wie man sie gut für die Zukunft ausstatte. Für die Vergabe des Fassadenpreises ist der Kreisverein für Heimatschutz und Denkmalpflege unter der Leitung von Kreisheimatpflegerin und Vereinsreferentin Sandra Angermaier verantwortlich. Martin Ballheim führte durch den Abend und präsentierte die Gewinner.

Drei Gebäude ausgezeichnet

In der Kategorie Neubau öffentlicher Gebäude wurde das Korbinian Aigner Haus in Hohenpolding, Schulstraße 10, ausgezeichnet. Die Ausstattung des Hauses erinnere an die Historie des katholischen Apfelpfarrers Korbinian Aigner. Die von Aigner selbst gezüchtete Apfelsorte wurden im Garten des Hauses angepflanzt. Die Seite, die zur Kirche zeigt, ist mit einer großzügigen Fensterfront versehen. Das Gebäude, das einen Gemeindesaal sowie einen Gruppenraum im Untergeschoss mit barrierefreier Toilette beherbergt, sei in das historisch geprägte Ortsbild auf gelungene Weise eingebunden, so Ballheim über die „engagierte und vorbildliche Baumaßnahme“ des Architekten Bernhard Fischer aus Vilsheim.

Für die Kategorie Neubau Wohngebäude wurde das Wohn- und Geschäftshaus in der Dorfener Bahnhofstraße 1 ausgezeichnet. Das Café im Erdgeschoss sowie das Büro werden im Obergeschoss durch 13 Wohneinheiten ergänzt. Gelobt wurde das Gebäude als logische Fortführung im Straßenraum. Es trage außerdem zur Belebung des Areals bei. Die leicht angewinkelte Positionierung sei auffällig. Zudem seien die Materialien der Fassadenelemente gut aufeinander abgestimmt. Im ersten und zweiten Obergeschoss besteht die Fassade aus Holzbauelementen, während Erd- und Untergeschoss einen Sockel mit großzügigen Glasflächen bilden. Ballheim bezeichnete das Gebäude, das von den Dorfener Architekten Arvid Anger und Alexander Groh entworfen wurde, als „zusammenhängenden Kubus“.

Das sanierte und umgebaute Dorfener Schumacherhaus am Unteren Marktplatz gewann in der Kategorie Denkmäler. Die Bauherren Nora Mock und Derk Münchhausen hatten Architektin Anna Kragler vom Architekturbüro Rieger Lohmann in Waldkraiburg mit dem Umbau beauftragt. Das historische Erscheinungsbild des Gebäudes wurde mithilfe der Sanierung der Sprossenfenster sowie dem Nachbau einer historischen Laterne wiederhergestellt. Es wurden zudem zwei Wohneinheiten geschaffen. Die historische Fassung wurde offengelegt und auch im Innenraum ist die Geschichte des Gebäudes noch erkennbar. In 1960er Jahren wurden die Fenster und Türen sowie die Innentreppe erneuert. Erst Ende des 20. Jahrhunderts fand eine Umnutzung des Gebäudes zum Wohnhaus statt.