Die Murnauer CSU hat am vergangenen Dienstag ihre Bewerber für die Gemeinderatswahl im März 2026 nominiert. Unter den Top Ten sind alle sechs amtierenden Gemeinderatsmitglieder vertreten. Aber auch zahlreiche neue Gesichter sind auf der Liste zu finden. Spitzenkandidat ist der stellvertretende Landrat, Altbürgermeister und Ortsvorsitzende Dr. Michael Rapp.
Murnau – Mit einem Rückblick auf Meilensteine stieg Dr. Michael Rapp in den Abend ein. Die Schaffung der Fußgängerzone, die Beseitigung des Bahnübergangs an der Kohlgruber Straße, der Bau der Entlastungsstraße, die Umgestaltung des Bahnhofes, die Konversion der Kemmelkaserne oder der Erhalt der Bundeswehrkaserne. Für Rapp sind das „Beispiele für eine ganz positive Entwicklung unserer Marktgemeinde“. Der Altbürgermeister betonte dabei, dass „wir als CSU, und das darf ich durchaus mit Fug und Recht und Stolz sagen, Murnau entscheidend geprägt und mitgestaltet haben. Auch in Zeiten schwerer finanzieller Engpässe.“ Der Ortsverbandsvorsitzende lobte auch die Arbeit der amtierenden CSU-Marktgemeinderatsmitglieder. Man habe „mit Augenmaß, mit Vernunft und auch im Dialog mit anderen Gruppierungen Verantwortung getragen“. Man habe klare Haltungen eingenommen, aber auch Kompromisse gesucht. Man habe finanzielle Belastungen angemahnt, und man habe „auch mal einen Haushalt nicht zugestimmt, wegen Steuererhöhungen“.
Murnauer Untermarkt muss offen bleiben
Was aktuelle und bevorstehende Herausforderungen anbelangt, da meinte Rapp, dass er nicht den gesamten Strauß an Themen abarbeiten könne. Das würde den zeitlichen Rahmen sprengen. Er skizzierte aber ein paar Aufgaben, „die in besonderer Weise in unserem Fokus stehen“. Etwa die Entlastungsstraße. „Wir alle stehen klar und deutlich, unumstößlich zur Realisierung der Umgehungsstraße“, sagte er und betonte: „Nichts ist und wird hinter verschlossenen Türen abgemacht oder irgendwie passieren.“ Ins Ortsinnere geblickt meinte der Altbürgermeister, dass der Untermarkt offenbleiben müsse, der Zugänglichkeit wegen. An den neuen Übergängen im Untermarkt übte er Kritik: diese seien „enorm teuer“ gewesen, brächten nicht mehr Sicherheit und würden Leute nicht davon abhalten, an anderer Stelle zu queren. „Das Geld hätte man besser einsetzen können“, etwa in eine Parkraumanalyse. Ferner mahnte er, angesichts der finanziellen Lage, dass „nur mit Augenmaß und Zurückhaltung Projekte über die Prioritätenliste umgesetzt werden sollten“.
Rapp glaubte, dass die finanziellen Herausforderungen für die nächsten Gemeinderäte nicht leichter werden. „Die Verantwortung ist sicherlich groß und herausfordernd.“ Auch machte der Altbürgermeister keinen Hehl daraus, dass „sich Lokalpolitiker tagein tagaus rechtfertigen müssen“. Er dachte an Themen wie Wohnraummangel, Kinderbetreuungsplätze, Vereinszuschusskürzungen. Es brauche Sachverstand, „Liebe zu seinem Ort“ und ein Eintreten für die Demokratie – „gerade in dieser Zeit“.
Auf die Liste geblickt meinte Rapp, dass die Kandidaten Verantwortung für Kontinuität und Aufbruch übernehmen wollen, „sonst würden sie sich nicht bereit erklären“. Die ersten acht Listenplätze wurden im Block gewählt. 32 Stimmberechtigte waren anwesend, 31 sprachen sich für den Wahlvorschlag aus. Für die weiteren 16 Plätze erfolgte eine Sammelabstimmung. Vier Frauen stehen auf der Liste, drei davon unter den Top Ten. Die Altersspanne reicht von um die 20 bis Mitte 70. Alle sechs amtierenden Gemeinderäte treten wieder an. Sie finden sich auf den vorderen Plätzen: Dr. Michael Rapp (1), Josef Bierling (3), Lorenz Brey (4), Michael Hosp (6), Franz Neuner (7) und Robert Hutter (8). Alle, darunter „sieben junge Mitstreiter“ und insgesamt 14 neue Gesichter, worauf „wir stolz sein dürfen“, seien bereit, sich für das Wohl der Gemeinde einzusetzen, betonte der Ortsvorsitzende, der fand, dass man mit dieser Liste „eine gute Mischung“ gefunden habe.
Kandidaten der CSU Murnau für die Gemeinderatswahl:
1. Dr. Michael Rapp, 2. Gisela Lücke-Wegmann, 3. Josef Bierling, 4. Lorenz Brey, 5. Simon Ofenstein, 6. Michael Hosp, 7. Franz Neuner, 8. Robert Hutter, 9. Amelie Redl-Christensen, 10. Gitta Jung, 11. Michael Montag, 12. Joseph Adrian Schleußinger, 13. Toni Steigenberger, 14. Florian Meder, 15. Johannes Köglmayr, 16. Maximilian Kamm, 17. Christian Jansen, 18. Bermet Abdrahmanova, 19. Veit Volwahsen, 20. Ernst Berchtold, 21. Stephan Porstmann, 22. Gerhard Storf, 23. Reinhard Klein, 24. Martin Todea, Ersatzkandidat: 25. Max Kirschning
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