Die indische Regierung hat eine neue Regierungsverordnung veranlasst, die vorsieht, dass Smartphone-Hersteller eine staatliche App namens "Sanchar Saathi" (dt. Kommunikationspartner) auf allen neuen Geräten vorinstallieren, wie "Reuters" berichtet.
Der Smartphone-Hersteller Apple hat jedoch bereits klargestellt, dass es dieser Vorgabe nicht folgen wird. Das Unternehmen verweist darauf, dass solche Maßnahmen weltweit nicht mit seinen Datenschutz- und Sicherheitsrichtlinien vereinbar seien.
Zwangs-App könnte Überwachung ausweiten
Die App soll gestohlene Handys aufspüren, sie sperren und Betrug mit gefälschten Geräten verhindern, wie "AP" berichtet. Laut der indischen Regierung habe die Anwendung bereits Millionen von Downloads und zur Wiederbeschaffung Hunderttausender verlorener Smartphones beigetragen.
Doch Kritiker befürchten, dass die App als Überwachungsinstrument genutzt werden könnte. "Das ist nur der Anfang", warnt Digitalexperte Nikhil Pahwa. "Wenn die Regierung einmal eine App zwangsweise installiert, was hindert sie daran, weitere Apps für Überwachungszwecke zu verbreiten?"
Widerstand von Oppositionspolitikern
Oppositionspolitiker wie Rahul Gandhi von der Kongresspartei werfen der Regierung vor, mit der App die Privatsphäre von Millionen Bürgern zu gefährden. Er will das Thema in naher Zukufnt im Parlament ansprechen. Ein führender Parteivertreter erklärte zudem öffentlich: "Big Brother darf uns nicht überwachen."
Auch Datenschützer sehen die App kritisch. Sie warnen, dass die Vorgabe die Freiheit der Nutzer einschränkt und ein gefährliches Beispiel für staatliche Eingriffe in die digitale Kommunikation sein könnte.