Fünf Euro Eintritt für Weihnachtsmarkt mit Schlosskulisse – Bürger schäumen

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Ein Weihnachtsmarkt sorgt für einen Shitstorm in den sozialen Medien. Für den Besuch sind fünf Euro fällig – auf Flyern ist davon wohl nur wenig zu lesen.

Mönchengladbach – Weihnachtsmärkte gehören zur Vorweihnachtszeit, wie Lebkuchen und Adventskränze. Doch während die meisten Besucher kostenfrei zwischen den Buden wandeln können, gibt es auch Märkte, die bereits für den bloßen Zutritt Geld verlangen. Vor allem mit Familien wird der Besuch so schnell zum teuren Vergnügen.

Ein Weihnachtsmarkt sorgt damit für einen Shitstorm in den sozialen Medien. Für den Besuch sind fünf Euro fällig – auf Flyern ist davon wohl nur wenig zu lesen. (Symbolbild) © picture alliance/dpa | Fabian Sommer

Ein aktueller Fall aus Mönchengladbach zeigt, wie kontrovers das Thema diskutiert wird. Der Weihnachtsmarkt am Schloss Wickrath, der an den Wochenenden bis zum 21. Dezember geöffnet hat, verlangt fünf Euro Eintritt, heißt es auf der Website. Das Posting von Radio 90,1 Mönchengladbach auf Facebook, das über die Öffnung informierte, entwickelte sich schnell zu einer hitzigen Diskussion über die Berechtigung von Eintrittspreisen auf Weihnachtsmärkten. In einer anderen Stadt verlangt ein Weihnachtsmarkt sogar fast 50 Euro Eintritt.

User schießen gegen Eintrittspreis für den Weihnachtsmarkt

Die Kritik der Besucher ist deutlich: „Und das sind 5 Euro für die Mülltonne – einmal da gewesen und nie wieder hingegangen“, schreibt eine Nutzerin. Ein anderer User ergänzt: „Für diese Leistung Eintritt zu verlangen ist eine Frechheit. Einmal da gewesen – nie wieder.“

Besonders stört viele die Werbung mit kostenlosen Parkplätzen, während der Eintrittspreis nicht prominent beworben werde. „Komisch ist nur, dass im ganzen Stadtgebiet Werbeplakate hängen, auf denen mit kostenlosen Parkplätzen beworben wird, aber in keinster Weise erwähnt wird, dass der Zutritt dann Eintritt kostet“, moniert ein Kommentator. Nicht nur Eintrittspreise lösen Diskussionen aus, auch die Preise für Glühwein werden heiß diskutiert.

Weihnachtsmarkt-Besucher können Preis nicht nachvollziehen

Die Beschwerden zielen vor allem auf das Preis-Leistungs-Verhältnis ab. „Ich bezahle doch keine 5 Euro, um mir 15 bis 20 Buden anzugucken, wovon die Hälfte Fress- und Saufbuden sind“, bringt ein Nutzer seinen Unmut auf den Punkt. Andere bezeichnen den Markt als „schlechtesten Weihnachtsmarkt in der Gegend“, mit „Eintrittspreisen für null Gegenleistung.“ Eine Besucherin berichtet: „Haben für drei Personen 24 Euro bezahlt. Nicht nur wir wurden abgezockt.“

Doch es gibt auch Stimmen, die den Eintritt verteidigen. Eine Nutzerin argumentiert: „Ich finde das gut, dann geht nicht jeder hin. Wir gehen gerne dort, wo man etwas an Eintritt bezahlen muss.“ Andere verweisen darauf, dass Weihnachtsmärkte auf Schlössern generell Eintritt kosten würden. „Weihnachtsmärkte auf Burgen oder Schlössern kosten nun mal meistens Eintritt. Ich denke, weil sie ja quasi auf Privatgelände stattfinden“, erklärt eine Kommentatorin und ergänzt: „Auf Schloss Dyck zahlen Sie sogar 17 Euro.“

Einige Besucher berichten positive Erfahrungen vom Weihnachtsmarkt

Eine Verteidigerin des Konzepts führt praktische Gründe an: „Für die Nutzung des Schlossgeländes muss der Veranstalter zahlen. Dazu kommen Kosten für Sicherheit, Strom, Personal etc.“ Einige wenige Besucher zeigen sich durchaus zufrieden: „Ich finde es ok, ist ein kleiner, schöner, überschaubarer Markt ohne großes Gedränge“, schreibt eine Nutzerin. Eine andere ergänzt: „War sehr schön heute! Für meine Mutter (83) und mit Rollator unterwegs, nicht zu voll, nette Menschen, hübsche Büdchen – einfach perfekt.“

Die überwiegende Mehrheit der Kommentare fällt jedoch negativ aus. Viele Nutzer kündigen an, den Markt zu meiden: „Solange dort Eintritt kassiert wird, werde ich und meine Familie mit Sicherheit nicht dahin gehen“, heißt es in einem Kommentar. Ein anderer User schlägt vor: „Für das Eintrittsgeld sollte man wenigstens eine Bratwurst und eine Cola mit dazu bekommen. Aber für nichts? Never.“ (Quelle: Facebook, Stadt Mönchengladbach) (rd)