11 Kriegsschiffe, 15.000 Soldaten: US-Militär sammelt sich vor Küste Venezuelas

„Southern Spear“ – so lautet der Name der Operation. Eine massive Aufstockung der US-Truppen seit August, offiziell zur Bekämpfung von Drogenhandel und „narco-terroristischen“ Netzwerken rund um das sogenannte „Kartell der Sonnen“ (Cartel de los Soles), das dem venezulanischen Präsidenten nahestehen soll.

Unter Nicolás Maduro soll das informelle Netzwerk etwa 200-300 Tonnen Kokain jährlich vertreiben. Zu dieser Annahme kamen offenbar Ermittlungen der amerikanischen Drogenfahndungsbehörde DEA sowie Berichte der Vereinten Nationen. Stichhaltige Indizien für die Existenz einer solchen Gruppe fehlen bislang.

"Gunboat"-Diplomatie: USA sammelt Navy vor Venezuela

Beobachter sehen hinter dem Gebaren des US-Militärs vielmehr politischen Druckaufbau, der an die frühere US-„Gunboat“-Diplomatie erinnert und die Führung in Caracas schwächen könnte. Insgesamt 11 Kriegsschiffe mit 15.000 Navy-Soldaten sollen sich derzeit vor der Küste befinden.

Venezuelas Regierung reagierte bereits scharf und mobilisierte rund 200.000 Soldaten und Milizen – begleitet von Warnungen vor einer möglichen Invasion.

USA bombadiert seit September mutmaßliche Drogenboote

Seit September haben die USA mehrfach mutmaßliche Drogenboote vor der Küste Lateinamerikas bombardiert. Über 60 Menschen kamen dabei ums Leben, die internationale Kritik an möglichen Völkerrechtsverstößen wächst.

Als "Gunboat"- oder Kanonenbootdiplomatie bezeichnet man das Vorrücken von Seemächten gegenüber kleineren Nationen zur Durchsetzung eigener politischer Ziele.