News zum Ukraine-Krieg im Ticker: In Berlin wird weiter über ein Ende des Konflikts debattiert. Selenskyj ist zu Zugeständnissen bereit. Putins Verluste steigen.
Das Wichtigste in
diesem News-Ticker
- Verhandlungen im Berlin über Ende des Ukraine-Kriegs – Trump-Vertrauter sieht „viele Fortschritte“.
- Russland-Reaktionen auf Ukraine-Verhandlungen – Putin-Vertrauter erwartet „kaum konstruktive“ Ergebnisse.
- Russlands Verluste im Ukraine-Krieg steigen – Wladimir Putin verliert 980 Soldaten an einem Tag.
Update, 15. Dezember, 9.57 Uhr: Der CDU-Außenexperte Armin Laschet sieht Forderungen nach Gebietsabtretungen der Ukraine an Russland skeptisch. „Einfach Gebiete tauschen, ermöglicht halt keinen Frieden“, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages im ARD-„Morgenmagazin“. Die Donbass-Region sei strategisch wichtig für die Ukraine, um zu verhindern, noch mal überfallen zu werden.
Erstmeldung: Kiew/Moskau – In der Nacht zum 15. Dezember wurden im Ukraine-Krieg zahlreiche Drohnenangriffe verzeichnet, die auch Moskau betrafen. Verschiedene Medien berichteten über Explosionen. Moskaus Bürgermeister Sergei Sobjanin erklärte, die russische Luftabwehr habe 15 Drohnen abgeschossen. Aufgrund der Drohnenangriffe wurde der Betrieb an den Flughäfen Domodedowo und Schukowski eingestellt.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von Nachrichtenagenturen und internationalen Quellen, aber auch von Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Ein schwerer Raketenangriff traf auch Belgorod, wie unter anderem Ukrainska Pravda berichtete. Der Gouverneur des Gebiets sprach von „schweren Schäden“ an der Energieinfrastruktur. Gladkow veröffentlichte ein unscharfes Foto des Anschlagsortes, ohne jedoch die genauen Ziele zu benennen. In Telegram-Kanälen wurde spekuliert, dass ein Wärmekraftwerk der Stadt getroffen wurde, das bereits zuvor Ziel ukrainischer Angriffe war.
Verhandlungen im Berlin über Ende des Ukraine-Kriegs
Während Drohnen- und Raketenangriffe die Situation im Ukraine-Krieg seit Monaten prägen, wird in Berlin intensiv über ein Ende des Konflikts verhandelt. Nach Gesprächen am Wochenende sollen die Verhandlungen am Montag fortgesetzt werden, wie Wolodymyr Selenskyj und Donald Trumps Sondergesandter Steve Witkoff ankündigten. Der ukrainische Präsident wird zudem von Kanzler Friedrich Merz (CDU) empfangen, bevor am Abend ein europäisches Spitzentreffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer stattfindet.
Am Sonntagabend berichtete die US-Seite von „viele Fortschritte“ bei den Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Kriegs. Witkoff erklärte, dass der 20-Punkte-Friedensplan, wirtschaftliche Themen und andere Fragen intensiv diskutiert wurden. Details zu den Vorschlägen für einen Ukraine-Frieden sind jedoch nicht bekannt. Nach etwa fünfeinhalb Stunden verließ Selenskyj das Kanzleramt.
Die Gespräche konzentrieren sich weiterhin auf die von Russland geforderten Gebietsabtretungen, Sicherheitsgarantien für Kiew und die Verwendung der in der EU eingefrorenen Vermögenswerte der russischen Zentralbank.
Ende des Ukraine-Kriegs: Diskussionen über Sicherheitsgarantien für Frieden
Bundeskanzler Merz kann bei den Gesprächen über ein Ende des Ukraine-Kriegs einen Erfolg verzeichnen: Die Tatsache, dass sich eine hochrangige US-Delegation stundenlang mit dem ukrainischen Präsidenten im Kanzleramt trifft, war nicht selbstverständlich. Dieses Treffen unterstreicht auch Deutschlands wachsende Führungsrolle bei der Unterstützung der Ukraine in Europa. Auch Emmanuel Macron und Keir Starmer beanspruchen eine solche Rolle für ihre Länder.
Aus europäischer Sicht ist die Frage der Sicherheitsgarantien im Zusammenhang mit einem Ukraine-Frieden besonders heikel. In Brüssel wird angenommen, dass die Ukraine in Gebietsfragen zu schmerzhaften Zugeständnissen gegenüber Russland bereit sein könnte. Dies jedoch nur, wenn sie im Gegenzug von den USA und europäischen NATO-Partnern rechtlich verbindliche Zusagen für umfassende militärische Unterstützung nach einem Ende des Ukraine-Kriegs erhält.
Russland-Reaktionen auf Ukraine-Verhandlungen
Die Ukraine-Verhandlungen werden in Russland mit Skepsis betrachtet. Sollte es bald einen zwischen den USA, der Ukraine und den Europäern abgestimmten Friedensplan geben, bleibt unklar, ob und in welchem Umfang Moskau den Vorschlägen zustimmen wird. Aus dem Kreml hieß es zuletzt, dass die neuen Vorschläge zum Ukraine-Frieden „wohl kaum konstruktiv sein“ würden. Auf dem Weg nach Berlin gab Selenskyj einen kleinen Einblick in die aktuellen Verhandlungspositionen der ukrainischen Seite. Er erklärte, dass es derzeit aussichtslos sei, auf einem NATO-Beitritt als Sicherheitsgarantie zu bestehen.
Stattdessen strebt er verbindliche „bilaterale Sicherheitsgarantien“ mit den USA und anderen Ländern an. Diese Garantien sollten dem Artikel fünf des NATO-Vertrages ähneln und zumindest die Möglichkeit eines direkten militärischen Beistands im Falle einer erneuten russischen Invasion bieten. „Das ist bereits ein Kompromiss von unserer Seite“, so Selenskyj.
Russlands Verluste im Ukraine-Krieg steigen
Während die Verhandlungen über ein Ende des Krieges fortgesetzt werden, kämpft Wladimir Putin weiterhin mit steigenden Verlusten. Laut dem ukrainischen Generalstab hat Russland im vergangenen Tag 980 Soldaten verloren, die entweder getötet oder verletzt wurden. Insgesamt belaufen sich Russlands Verluste im Ukraine-Krieg auf etwa 1.189.470 Soldaten. Zudem hat Putin 11.412 Panzer, 23.731 gepanzerte Kampffahrzeuge und 35.105 Artilleriesysteme verloren. (fbu mit Agenturen)