Der Fahrplanwechsel bringt mehr Takte und günstigere Tarife im Landkreis Ebersberg. Start ist am 14. Dezember.
Mit dem MVV-Fahrplanwechsel am Sonntag, 14. Dezember, profitieren die Fahrgäste im Landkreis Ebersberg von zahlreichen Neuerungen, die den öffentlichen Nahverkehr spürbar stärken. Das teilt das Landratsamt mit und wird konkret: „Mehr Takte, neue Verbindungen, moderne Tarifregelungen und eine bessere Linienstruktur sorgen dafür, dass Mobilität im Alltag einfacher, verlässlicher und familienfreundlicher wird.“
Ein zentraler Schwerpunkt liege auf der Verbesserung des Regionalbusangebots. Die Linie 445 werde deutlich aufgewertet und bindet Hohenlinden künftig enger an Ebersberg und Erding an – auch mit einem verlässlichen Stundentakt am Samstag, wie es in einer am Freitag veröffentlichten Pressemitteilung des Landratsamtes heißt.
Angebote werden erhöht
Auch auf weiteren Linien werde das Angebot erhöht: Die Linie 465 fährt künftig montags bis freitags im 40-Minuten-Takt und am Wochenende im 80-Minuten-Takt, während die Linie 469 von etwa 6 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts unterwegs ist und damit eine deutliche Angebotsausweitung im Gewerbegebiet Hohenlinden schafft – ein Gewinn für Schülerinnen und Schüler ebenso wie für Beschäftigte. Der Samstagsverkehr der Linie 469 entfällt, dafür verkehrt nun die Linie 446 am gesamten Wochenende mit einem veränderten Linienweg zwischen Markt Schwaben und Ebersberg über Anzing und Forstinning. Unter der Woche erhält die Linie 446 zwischen Ebersberg und Markt Schwaben einen neuen und effizienteren Fahrplan.
Des Weiteren werde Forstern künftig im Landkreis Erding über die 469 erreichbar sein. Aber: „Die sonntägliche Bedienung Hohenlindens über die 446 ist leider nicht mehr möglich“, schreibt das Landratsamt. Eine ursprünglich vorgesehene Sonntagsanbindung über die aufgewertete Linie 445 habe aufgrund einer aktuellen finanziellen Entscheidung des Landkreises Erding nicht umgesetzt werden können. Die Gemeinde Hohenlinden und der Landkreis Ebersberg haben sich dazu schon gemeinschaftlich abgestimmt. „Eine kurzfristige Lösung ist leider nicht in Aussicht“, bedauert die Kreisbehörde. Mittelfristig sollen jedoch Möglichkeiten, wie z. B. ein bedarfsorientiertes Angebot, geschaffen werden, um den Wegfall der Sonntagsanbindung auszugleichen. Der Landkreis Ebersberg prüft parallel weitere Optionen, um sonntägliche Verbindungen perspektivisch wiederherzustellen.
Die bisherigen Ruftaxi-Linien erhalten künftig den Namen FLEXlinien, was stärker ihre flexible, bedarfsorientierte Funktion betont. Zudem werden zum 1. Januar 2026 mehrere Liniennummern angepasst. Die bisherige Linie 855 wird zur Linie 475, und die bislang nur teilweise in den MVV integrierte Linie 9410 wird künftig als Linie 470 geführt, wobei der MVV-Tarif dann bis Gars gilt. Diese Änderungen tragen zu einer klareren und einheitlicheren Linienstruktur im gesamten Verbundraum bei.
Neues Tarifpaket
Zusätzlich tritt ab dem 1. Januar ein neues Tarifpaket in Kraft, das insbesondere Familien und Fahrgäste im Umland entlastet. Die kostenfreie Mitnahme von bis zu drei Kindern auf der Single-Tageskarte, die vollständige Kostenfreiheit für Kindergartenfahrten sowie der neue 1-Zonen-Tarif für kurze Wege machen den Nahverkehr deutlich günstiger. Laut Landratsamt profitieren besonders Familien von den neuen Regelungen: Eigene Kinder und Enkelkinder dürfen sogar in unbegrenzter Zahl mitfahren. Damit werde ein vielfach geäußerter Wunsch erfüllt, der Familienausflüge und Alltagsfahrten mit dem MVV erheblich günstiger und unkomplizierter macht.
Ein weiterer großer Schritt in Richtung Fairness ist die Einführung eines 1-Zonentarifs im Bartarif. Bislang mussten Fahrgäste außerhalb der Zone M/1 immer zwei Zonen bezahlen (früher 4,10 Euro, jetzt 2,70 Euro), auch wenn sie nur in einer Zone unterwegs waren. Damit werden insbesondere Fahrten im Umland deutlich günstiger und gerechter abgerechnet. Auch die dauerhaft kostenlose Fahrradmitnahme in allen Zügen der Südostbayernbahn stärkt die klimafreundliche Mobilität und erleichtert die Kombination aus Rad und Bahn.
Landrat Robert Niedergesäß betont: „Der diesjährige Fahrplanwechsel bringt viele Verbesserungen, gerade für Familien, Pendler sowie unsere Gemeinden. Neue Takte, modernere Angebote und ein fairer Tarif ab 2026 bedeuten: Mobilität wird verlässlicher, einfacher und bezahlbarer. Unser Ziel bleibt klar: ein starkes, zukunftsfähiges Verkehrsangebot für den gesamten Landkreis. Wir haben unser Regionalbusangebot im Landkreis seit 2020 um mittlerweile gut 120 Prozent mehr als verdoppelt – jetzt kommt es darauf an, dass unsere Bürger dieses Angebot auch nutzen, damit sich die hohen Investitionen in mehr ÖPNV auch auszahlen.“