Bürgermeister stellt klar: Es gibt keine Windrad-Pläne für Sonderdilching

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Eine Windkraftanlage (Symbolbild) können sich die Bürger bei Sonderdilching nicht vorstellen. © Matthias Balk

Fotocollagen von Windrädern bei Sonderdilching verunsichern Bürger. Der Gemeinderat bezieht nun Stellung.

Weyarn – Fotocollagen mit fünf Windrädern im Wald bei Sonderdilching lassen bei einigen Bürgern in Weyarn und Feldkirchen-Westerham die Gemüter hochkochen. Tatsache ist aber: Es gibt keine Pläne für ein solches Projekt. Bürgermeister Leonhard Wöhr (CSU) stellte dies in der jüngsten Sitzung des Weyarner Gemeinderats klar. Wer detaillierte Informationen zum Thema will, kann diese im online gestellten Vortrag des Bürgermeisters nachlesen.

Florian Holzmann (CSU) war zu einer Veranstaltung in Sonderdilching eingeladen gewesen. Er schätzte die Zahl der Teilnehmer auf etwa 60, manche aus dem Ort, andere auch aus der Nachbargemeinde. Der Tenor dort sei deutlich gewesen: Keiner wolle ein Windrad bei Sonderdilching, berichtete Holzmann. „Den Bürgern wäre außerdem wichtig, dass wir als Gemeinderat Stellung beziehen und uns hinter sie stellen.“ Holzmann betonte auch: „Ich bin nicht gegen Windkraft, aber dort draußen passt es einfach nicht.“

Gemeinderat will sich Windkraft nicht verschließen

Philipp Eikerling (Grüne) lehnte ein politisches Statement ab, schlug aber vor, die Gemeinde könnte in ihre Stellungnahme zur Fortschreibung des Regionalplans aufnehmen, dass die Akzeptanz der Bürger für ein solches Unternehmen fehle. Mehrere Gemeinderäte unterstützten diese Idee. „Man kann das dazunehmen, es ist ja eine Feststellung“, sagte Hans Holzinger (FWG). Markus Bauer (SPD) ergänzte, dass man schreiben könnte, die Bürger seien dagegen, also passe ein solches Projekt nicht zu den gemeindlichen Zielen.

Mit einer solchen Formulierung zeigten sich letztlich alle einverstanden. In einem einstimmigen Beschluss wurde festgehalten, dass Weyarn bei seinem Energiewendeziel alle Maßnahmen gemeinsam mit den Bürgern entwickelt und gegen den Willen der Bevölkerung keine Aktivitäten zur Errichtung eines Windrads gefördert werden.

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Gemeinde begegnet Gerüchten mit Präsentation

Betty Mehrer (SPD) war es zudem wichtig, deutlich zu machen, dass noch nie ein Windrad geplant war. Bürgermeister Wöhr hat auch schon in früheren Sitzungen erklärt, dass ein solches Projekt gegen den Willen der Grundstücksbesitzer gar nicht möglich sei. Um ein Windrad aufzubauen, müssten breite Wege zu der entsprechenden Fläche führen. Solche Wege gebe es nicht, und ohne das Einverständnis der Grundeigentümer könnten sie auch nicht geschaffen werden.

Aktuell ist sowieso noch unklar, ob diese Fläche bei Sonderdilching, die im Regionalplan als WE 68 ausgewiesen ist, eine Vorrangfläche für Windkraft bleibt. Der Gemeinderat Feldkirchen-Westerham hat wegen eines angrenzenden Wasserschutzgebietes eine Herausnahme beantragt. Wegen der vielen Unklarheiten und in der Bevölkerung verbreiteten Gerüchte hat Wöhr eine PowerPoint-Präsentation erstellt, in der Gesetz, der Auftrag des Planungsverbands und das Prozedere des Verfahrens erläutert werden. Auf der Internetseite der Gemeinde ist die Präsentation einzusehen.