Mit neuen Erziehern und Finanz-Partnern: Dorfkindergarten kämpft sich aus der Krise

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Viele Ideen für den Dorfkindergarten hat das neue Vorstands-Trio um (v.l.) Alexander Rieder, Florian Winnen und Stefan Lange. © Privat

Bis vor kurzem hat der Dorfkindergarten in Herrmannsdorf noch ums Überleben gerungen. Zu überwältigend waren die finanziellen Belastungen. Mit dem neuen Vorstands-Trio weht jetzt ein anderer Wind. Die Väter setzt auf neue Erzieher und Finanz-Partner.

Herrmannsdorf – Neuer Vorstand, neue Erzieher, neues Konzept: Im Dorfkindergarten Herrmannsdorf steht alles Kopf. Um die kleine Einrichtung aus der immer enger werdenden Finanzschlinge zu befreien, hat das neu gewählte Vorsitzenden-Trio um Alexander Rieder, Florian Winnen und Stefan Lange so einiges umstrukturiert. Ein frischer Wind, der das „Wir-Gefühl“ innerhalb der Elterninitiative wieder beleben, aber vor allem Kinder und Eltern stärker einbinden soll. „Wir möchten, dass jeder ein Teil dieser Gemeinschaft ist“, betont Stefan Lange, der den Kindergarten mit seinen Ideen wieder auf ein gutes finanzielles Fundament stellen möchte.

Kindergarten ringt um finanzielles Überleben: Finanz-Partner sollen helfen

Es ist ein Wandel, der aus der Not heraus kommt: Bis vor wenigen Monaten ringt der Kindergarten, überwältigt von steigenden Personal- und Energiekosten sowie dringend nötiger Investitionen, noch ums Überleben (wir berichteten). Knapp 20 000 Euro beträgt das Defizit der Einrichtung im vergangenen Betreuungsjahr. Eine massive Summe, „die wir nicht auffangen können“, klagt Lisa Glonner, ehemalige Vorständin, damals beim Ortstermin mit der EZ. Finanzielle Hilfe von extern gibt es kaum. Hinter den Räumen auf dem Landwerkstätten-Gelände steht kein großer Träger, die Elterninitiative ist in allen Belangen auf sich gestellt.

Wir sind offen für jede Art der Unterstützung.

Ein Umstand, den der neue Vorstand jetzt für den Kindergarten nutzen möchte. Neben einer stärkeren Elternbeteiligung (Putz- und Marktdienste, Fundraising) setzen die drei Väter auch auf ein neues Erzieherteam – und deren „frische pädagogische Ideen“. Neben Christin Muskari, der neuen Einrichtungsleiterin, sind künftig eine Kinderpflegerin und ein Sozialpädagoge für die Betreuung der Kleinsten zuständig. „Sie arbeiten in Vollzeit, das kommt uns deutlich günstiger als Teilzeitstellen“, erklärt Florian Winnen, Vorsitzender aus Moosach.

Gut Herrmannsdorf als „treuer Partner“ für Kindergarten

Ein weiterer, durchaus wichtiger Aspekt für die Zukunft des Dorfkindergartens sind Kooperationen mit Firmen, Vereinen und Privatpersonen. „Wir sind offen für jede Art der Unterstützung“, so Winnen weiter. Von Geld- und Sachspenden bis hin zu Initiativen, die den Kindern einen Einblick in verschiedene Berufsgruppen ermöglichen, sei alles willkommen. Mit dem Gut Herrmannsdorf habe der Kindergarten bereits einen treuen Partner gefunden. Immer dienstags dürfen die derzeit zwischen 18 und 22 betreuten Mädchen und Buben während des „Hoftages“ die einzelnen Bereiche der Landwerkstätten erkunden. „Einmal waren sie im Schweinestall, ein anderes Mal haben sie Brezen gebacken oder waren in der Käserei“, erzählt der Vorsitzende von dem erlebnisreichen Konzept.

Hinzu komme ein regelmäßiger „Waldtag“, an dem die Gruppen in einem Waldgrundstück spielen dürfen. „Dafür haben wir viel Geld in die Hand genommen und das Totholz herausschneiden lassen“, berichtet Winnen. Eine Investition, die sich gelohnt hat – so schnell aber nicht wieder ins Budget schlagen sollte. Zwar sei der Kindergarten mit einer vollen Platzbelegung und einigen Spenden mittlerweile betriebswirtschaftlich wieder gut aufgestellt, für größere Projekte – etwa die Ertüchtigung des Spielplatzes – sei man jedoch auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Geld, das nun von extern in die Kasse fließen und den Kindergarten über Wasser halten soll.