Lehrerin berichtet: "Erhielt 1500 Euro im Monat und Kollegen mehr als 7.000 Euro für dieselbe Arbeit"

Sie stehen an der Tafel und bringen den Kindern Mathematik, Deutsch oder andere Sprachen bei – die Rede ist von Lehrern. Manche sind verbeamtet, andere nicht. Die Spanierin Ana (37) arbeitet als Vertretungslehrerin.

Einen großen Teil ihrer beruflichen Laufbahn hat sie an verschiedenen europäischen Orten verbracht. Als Vertretungskraft ist sie nicht verbeamtet, sondern davon abhängig, ob sie vom Bildungsministerium oder von Provinzdelegationen berufen wird, berichtet die spanische Zeitung "Artículo 14".

Ana verdient 5500 Euro weniger als ihre Lehrer-Kollegen

Ana arbeitete in Portugal, kehrte dann nach Andalusien zurück und ging 2022 dann an eine spanische Schule in Paris. Dort unterrichtet sie Sport und Spanisch – das gefällt ihr auch, aber sie bemerkt eine Ungerechtigkeit.

"Wir erhielten 1500 Euro im Monat und unsere Kollegen mehr als 7000 Euro für dieselbe Arbeit", berichtet sie in "Artículo 14". Das beschreibt sie als "brutal". Jetzt hat die Lehrkraft wieder eine Stelle im Ausland angenommen – in Genf.

Lehrerin vor einer Klasse
Die Vertretungslehrerin Ana berichtet von Unterschieden bei der Bezahlung. (Symbolbild) Imagebroker/Imago

Blick auf Durchschnittslohn ist für Lehrerin Ana frustrierend

Das reiche ihr Gehalt kaum zum Leben: "Ich verdiene 1500 Euro netto und zahle 1100 Miete". Damit komme sie über die Runden, aber der Vergleich zu dem Schweizer Durchschnittslohn sei frustrierend.

Der Durchschnittslohn in der Schweiz liege bei 7500 Schweizer Franken (rund 8041 Euro). Der Medianlohn liegt hingegen bei 6788 Schweizer Franken (7277 Euro). Das liege daran, dass es nach oben einige Ausreißer gibt, beispielsweise aus dem Pharmabereich, die das Durchschnittsgehalt nach oben ziehen, berichtet das Portal "Grenzgängerzentrum".

Vertretungslehrer in Deutschland

Auch in Deutschland kann man als Vertretungslehrer arbeiten. In Baden-Württemberg gibt es beispielsweise einen Vertretungspool, in den sich interessierte Lehrkräfte "und weitere Personen registrieren können, wenn sie an einer Schule vertretungsweise" aushelfen wollen. 

Eine Anstellung würde in dem Fall befristet und auf Basis des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst der Länder ablaufen, heißt es.