Die kleine Gemeinde Grobbendonk im nördlichen Belgien ist zum Schauplatz eines unglaublichen Verbrechens geworden: Eine Ehefrau (48) soll hier ihren frisch vermählten Ehemann (47) über ein halbes Jahr lang in einem Hundezwinger gehalten haben. Auch gefoltert habe sie ihn, wie zunächst die niederländische Zeitung "De Telegraaf" berichtete.
Die 60 Chihuahuas des Paares durften sich im roten Backsteinhaus und dessen Hof frei bewegen, während der Geschädigte den Kot der Tiere aufsammeln musste, heißt es. Immer wieder sei der Ehemann währenddessen gedemütigt und misshandelt worden. Mit Kochtöpfen und Stühlen soll sie ihn geschlagen haben. Selbst mit kochendem Wasser habe Anna V. ihn übergossen, nachdem zwei der Chihuahuas gestorben waren.
Von all dem wollen die Nachbarn nichts bemerkt haben, berichtet "De Telegraaf". Erst als ihm am 18. März dieses Jahres die Flucht gelang und nur in eine Unterhose gekleidet ans Küchenfenster seiner Nachbarn klopfte, haben diese die Polizei alarmiert. Unterkühlt sei er gewesen, habe ausgesehen "wie ein verbranntes Skelett".
Täterin habe Frust "an ihm ausgelassen", gesteht die Tat
Noch im Rettungswagen soll Anna V. versucht haben, ihren Mann zum Schweigen zu bringen. Doch nachdem die Sanitäter sie des Wagens verwiesen hätten, habe er sich offenbart und von seinen Torturen berichtet.
Die Täterin ist mittlerweile vor Gericht geständig. Sie rechtfertigt sich: "Ich war so erschöpft. Ich konnte nicht mehr und habe es an ihm ausgelassen", erklärt sie ihre Überforderung mit den vielen Hunden. "Mir ist jetzt klar, was ich ihm angetan habe", sagt sie. Und gibt zu: "Das hätte niemals passieren dürfen."
Ob diese Entschuldigung dem Gericht genügt, bleibt abzuwarten. Die belgische Staatsanwaltschaft fordert acht Jahre Haft, geurteilt wird im Januar kommenden Jahres.