Es ist ein Meilenstein der Menschheitsgeschichte: In Großbritannien sind neue Hinweise auf durch Menschen gemachtes Feuer gefunden worden. Forschende entdeckten in Barnham in der Grafschaft Suffolk eindeutige Anzeichen einer wiederholten Feueraktivität. So ergaben Analysen des Sediments, dass dort Feuer mit Temperaturen bis zu 750 Grad Celsius gebrannt haben muss, denn bei natürlich entstandenen Glutnestern sind die Temperaturen geringer. Zudem konnten in der Umgebung keine vergleichbaren Hitzespuren gefunden werden.
Eisenpyrit als Zündstein gefunden
In der Nähe der mutmaßlichen Feuerstelle wurden außerdem beschädigte Faustkeile sowie zwei Stücke Eisenpyrit gefunden. Das ist ein Mineral, das sich besonders gut dafür eignet, selbst ein Feuer zu entzünden. Allerdings ist Eisenpyrit in der Region des Fundes nicht gängig - das ergaben geologische Untersuchungen. Es liegt also nahe, dass das Eisenpyrit gezielt herbeigeschafft wurde, um Feuer zu entfachen.
Menschengemachtes Feuer 350.000 Jahre früher als bisher vermutet
Die bisher ältesten Belege für menschengemachtes Feuer stammen aus Nordfrankreich. Sie legten nahe, dass das erste gezielte Feuermachen vor 50.000 Jahren stattfand. Doch diese neuen Entdeckungen verschieben den technologischen Fortschritt deutlich weiter zurück - etwa weitere 350.000 Jahre.
Feuer war wichtig für die kognitive Weiterentwicklung des Menschen
Es wird vermutet, dass Feuer uns Menschen in der Entwicklung stark vorangetrieben hat. So sprechen Forschende davon, dass das Feuer uns ermöglicht habe, in klimatisch rauen Gebieten zu überleben und dort durch das Kochen neue Nahrungsquellen zu erschließen. Die Verbesserung der Ernährung wiederum soll die Vergrößerung des Gehirns als auch die Steigerungen der kognitiven Fähigkeiten stark gefördert haben.