Zum 13. Mal öffnete in Moosburg die Tattoo Convention ihre Tore. Auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten brachte der Gastgeber-Verein die Stadthalle mit einem bunten Programm voll.
Moosburg – Im Mittelpunkt der Tattoo-Messe, die der Moosburger Verein Tattoo Bike‘s & Rock‘n‘Roll organisiert hat, stehen an allen Tagen die Conventions, bei denen die Teilnehmer ihre in der Stadthalle gestochenen Tattoos zeigen. Die Preise gibt es dann für die tätowierte Person und für den Tätowierer. Sandra Leonhart aus Ilmmünster und ihre Tätowiererin Michaela von Art & Craft’s Tattoo-Piercingstudio in Au sind da ein erfolgsverwöhntes Team. Mit ihrer kleinen Katharina an der Wade gewann Leonhart den zweiten Preis in der Kategorie „Best of Small Tattoo“.
„Ich habe 14 plus Tattoos“, sagt Sandra Leonhart und lacht. „Ich habe keine Ahnung, wie viele es sind.“ Sie lässt auch keinen Zweifel daran, dass noch weitere Tattoos dazu kommen werden. Wenn sie neue Bilder auf ihre Haut bekommt, ist die Krankenschwester tiefenentspannt: „Ich bin schmerzfrei.“ Sie zeigt auf ihren rechten Arm, der an einem Wochenende durchtätowiert wurde. Bei ihrer alltäglichen Arbeit im Krankenhaus macht sie mit ihren Kunstwerken überwiegend positive Erfahrungen: „Immer wieder fragen mich Patienten. Auch ältere Leute sind eher neugierig als abgestoßen.“
Tom Kohout ist der Inhaber des Art & Craft’s Tattoo-Piercingstudio in Au, mit dem er eigentlich jedes Jahr Urkunden aus Moosburg mitnimmt. Er gehört zu den Stammgästen der Convention und war auch diesmal sehr zufrieden mit den Geschäften und Kontakten mit potenziellen Kunden der Zukunft.
Tom Kohout tätowiert seit 27 Jahren und betreibt das Studio in Au seit zwölf Jahren. Zuvor hatte er 13 Jahre ein Geschäft in Freising und war zwei Jahre tätowierend unterwegs. Mit Tätowiererin Michaela und Azubi Vanessa arbeitet er zu dritt in dem Studio. Im Schnitt sticht jeder am Tag zwei bis drei Tätowierungen. „Das Interesse der Menschen an Tattoos reißt nicht ab“, sagt Kohout.
Der Moosburger Veranstalter Frank Hänsel liegt mit zurückgehenden Besucherzahlen bei Conventions im allgemeinen Trend. „Heute gibt es viele Messen, aber weniger Publikum“, sagt er. Mit zehn Euro Eintritt für drei Tage liegt man am untersten Level solcher Veranstaltungen. „Moosburg ist eben keine Weltstadt“, macht Hänsel deutlich, dass man bescheiden planen muss. Er ließ noch offen, wie man mit der seit 15 Jahren etablierten Veranstaltung, die wegen Corona zweimal ausfallen musste, weitermacht.