Er ist der Arzt von Thomas Gottschalk und ist hoffnungsvoll: Professor Jürgen E. Gschwend erklärt den seltenen Tumor und wie man ihn bekämpft.
Er hat schon tausende Krebspatienten operiert, gilt als führender Spezialist für Eingriffe an der Harnblase und an der Prostata. Als Chef der Urologie im TUM Klinikum Rechts der Isar sieht er auch seltene Tumorarten wie das Epitheloide Angiosarkom, das bei Thomas Gottschalk diagnostiziert wurde. Im tz-Interview erklärt Professor Jürgen Gschwend die Erkrankung.
Die meisten Menschen haben noch nie von diesem Tumor gehört. Was müssen Laien wissen?
Er ist sehr selten, geht von den Blutgefäßen aus und ist aggressiv. Theoretisch kann er überall im Körper auftreten. Wenn er entdeckt wird, muss man ihn entschlossen bekämpfen. Der Faktor Zeit ist bei dieser Krebsart besonders wichtig.
Was bedeutet das für die Patienten?
Auf jeden Fall eine OP. Man muss den Tumor so schnell wie möglich entfernen. Es ist wichtig, dass man das von Krebszellen befallene Gewebe restlos entfernt. Deshalb ist in manchen Fällen auch eine weitere OP nötig, um wirklich sicher zu sein, dass man alles erwischt hat.
Welche Behandlungsschritte stehen nach der OP an?
In der Regel erhält der Patient eine adjuvante, also nachgelagerte Strahlentherapie. Sie dient dazu, den Tumor konsequent bis ins Kleinste zu zerstören. Dadurch steigen die Chancen, den Tumor nachhaltig in Schach halten zu können. Dennoch bleibt bei dieser Krebsart leider ein nicht unerhebliches Rückfallrisiko bestehen. Um ein solches sogenanntes Rezidiv rechtzeitig zu erkennen, sind engmaschige Kontrolluntersuchungen ratsam. Sie erfolgen in der Regel alle acht bis zwölf Wochen.
Wie ist die Prognose bei dieser Tumorart?
Durch die Kombination aus modernen OP-Techniken, Strahlentherapie und Medikamenten konnte die Prognose in den letzten Jahren deutlich verbessert werden.