Durch die Niederlage hatte sich die sportliche Situation in der Fußball-Bundesliga weiter verschlechtert. Im Nachgang des Spiels wurde dann die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Assistenten von Bundestrainer Julian Nagelsmann beendet. „Ich habe die Aufgabe beim FCA immer mit großer Energie und Leidenschaft ausgeübt. Wir wollten gemeinsam viel verändern, leider ist uns das in der kurzen Zeit nicht wie erhofft gelungen", äußert sich Wagner in einer Vereinsmitteilung. "Für die immer vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen Verantwortlichen möchte ich mich bedanken. Ich wünsche dem Verein für die Zukunft nur das Beste."
Wie "Sky Sport" nun berichtet, erhält Wagner eine Abfindung in Höhe von drei Millionen Euro. Sein Vertrag in Augsburg ist noch bis zum Sommer 2028 gültig.
Alter Bekannter übernimmt beim FC Augsburg
Sandro Wagner übernahm den Bundesligisten erst in diesem Sommer. Es war sein erster Cheftrainer-Job in der deutschen Eliteliga. Dafür hatte er sogar seinen reizvollen DFB-Posten bei der Nationalmannschaft als Co-Trainer von Bundestrainer Julian Nagelsmann ein Jahr vor der Weltmeisterschaft in Kanada, Mexiko und den USA aufgegeben.
In den drei Partien, die in diesem Kalenderjahr noch anstehen, übernimmt laut „Augsburger Allgemeine“ ein alter Bekannter auf der Trainerbank: Der frühere Coach Manuel Baum soll demnach das Team in diesen Spielen betreuen.
Sandro Wagner übernahm Augsburg erst im Sommer
Wagner war im Sommer mit großen Ambitionen und großem Tatendrang beim FCA eingestiegen. „Ich bin ein junger Trainer, der sich gemeinsam mit dem Verein entwickeln möchte. Die Rahmenbedingungen dafür sind in Augsburg hervorragend. Der FCA ist genau wie ich sehr ehrgeizig“, sagte er damals. Der Start war verheißungsvoll, aber schnell gab es empfindliche Rückschläge.
Nach einem Sieg zum Saisonauftakt und einer knappen 2:3-Niederlage gegen den FC Bayern am 2. Spieltag folgten vier Niederlagen in Serie. Die Bilanz unter Wagner: Drei Siege, zwei Unentschieden und neun Niederlagen. Besonders ein Satz nach dem Spiel gegen den FC Bayern München hing Wagner lange nach: "Ich sehe es nicht, dass wir weniger Qualität haben als Bayern.“
Nach 12 Spielen in der Bundesliga und 2 Partien im DFB-Pokal ist damit die Zeit von Sandro Wagner beim FC Augsburg beendet. „Wir möchten uns bei Sandro und seinem Team für die geleistete Arbeit und den leidenschaftlichen Einsatz für unseren FCA bedanken. In den Gesprächen nach dem Spiel in Hoffenheim haben wir festgestellt, dass der Glaube und die Überzeugung fehlen, in der aktuellen Konstellation den Turnaround zu schaffen“, sagt FCA-Geschäftsführer Michael Ströll.
Neues Fußball-Level und mehr Außenwirkung
Der Verein hatte sich nach der vergangenen Saison vorzeitig von Jess Thorup getrennt. Der Däne hatte die Augsburger im 14. Bundesligajahr auf Platz zwölf geführt. Aber die Verantwortlichen um Geschäftsführer Michael Ströll wollten mit Wagner das nächste Fußball-Level erreichen. Mit einer aktiveren und auch attraktiven Spielweise sowie einer besseren Förderung junger Eigengewächse.
Mit dem eloquenten und selbstbewusst auftretenden Wagner sollte zudem ein Imagewechsel vollzogen werden; weg von der „Grauen-Maus“-Erscheinung, hin zu einer größeren Außenwirkung. Die wurde mit Wagner auch erreicht, aber nicht im erhofften sportlichen Kontext. In 14 Pflichtspielen gab es vier Siege, ein Remis sowie neun Niederlagen.