Beim diesjährigen Klima- und Umweltpreises der Bürgerstiftung, wurden im Sparkassensaal Fürstenfeldbruck die Gewinner bekanntgegeben. Prämiert wurden Projekte und Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise für Klima- und Umweltschutz im Landkreis einsetzen.
Landkreis – Die Gewinner des diesjährigen Klima- und Umweltpreises der Bürgerstiftung für den Landkreis Fürstenfeldbruck stehen fest. Auf den ersten Platz kam das Klimanetz Puchheim, den zweiten Platz belegte Turmgeflüster aus Fürstenfeldbruck, Platz drei ging an die Umweltvertretung Emmering. Außerdem gab es zwei Jugendpreise, einmal für die FOS / BOS und einmal für das Graf-Rasso-Gymnasium Fürstenfeldbruck. Biogas-Pionier Josef Seemüller aus Unterschweinbach wurde für sein Lebenswerk mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet.
Der Sparkassensaal in Fürstenfeldbruck war gut gefüllt, als Bürgerstiftungsvorstand Tobias Lexhaller die Gäste am 30. Oktober zur Preisverleihung des Klima- und Umweltpreises begrüßte. Auf die Veranstaltung eingestimmt wurden sie von Bestseller-Autor und Klimablogger Jan Hegenberg. Spitzfindig und fundiert recherchiert räumte er mit so manchem Scheinargument gegen den Klimaschutz auf. Für den Klima- und Umweltpreis waren elf Bewerbungen eingegangen. „Die Wahl war nicht einfach“, betonte Lexhaller. Das habe er von der Jury erfahren. Ihr gehörten an: Susette Rohr, Sparkasse Fürstenfeldbruck, Ingrid Hügenell, Süddeutsche Zeitung, Jakob Matzke, Jugendkreisrat, Georg Tscharke, Umweltbeirat Stadt Fürstenfeldbruck, Andreas Weigand, Geschäftsführer Klima³ und Norbert Gebhard, Vorstand Bürgerstiftung.
6.000 Euro Preisgeld
Letztendlich seien diejenigen zum Zuge gekommen, die die Ausschreibungskriterien am besten erfüllt hätten. Dazu gehörte, dass es sich um Projekte handeln sollte, die zum Thema Klima- und Umweltschutz oder Energiewende aufklären oder beitragen, Vorbildcharakter haben und zeigen, was sich erreichen lässt, wenn man gemeinsam anpackt. Das sei den Preisträgern eindrucksvoll gelungen, so Lexhaller. Die Jury freute sich, insgesamt 6.000 Euro Preisgeld, gestiftet von der Sparkasse Fürstenfeldbruck, verteilen zu können an: 50 Tonnen weniger CO2: Platz eins ging an das Klimanetz Puchheim. Hier hat sich eine Gruppe von Klimaschutzaktiven zum Ziel gesetzt aufzuzeigen, dass es ganz einfach sein kann CO2 zu sparen. Auf einer 2023 angelegten Homepage wurden Maßnahmen vorgestellt, zu denen sich Bürger für ein Jahr selbst verpflichtet hatten. So hat das Klimanetz erreicht, dass über 50 Tonnen CO2 weniger in die Luft gingen.
Erlebniswochenende zum Thema Klimaschutz
Turmgeflüster aus Fürstenfeldbruck auf Platz 2 punktete mit einem Erlebniswochenende zum Thema Klimaschutz. Die Teilnehmer konnten hier u.a. bei einem Planspiel herausfinden, wie sich Kapitalismus und Klimawandel gegenseitig bedingen.
Renaturierung des Tusculumgrabens
Die Umweltvertretung Emmering zeigte eindrucksvoll, was sich bewirken lässt, wenn engagierte Menschen sich zusammentun. Innerhalb von kurzer Zeit renaturierte die Gruppe den Tusculumgraben in Emmering, so dass sich das durch den Aushub zerstörte natürliche Gleichgewicht wieder zurückbilden kann.
Umweltsprecher und Aktionstag
Die FOS / BOS Fürstenfeldbruck wurde für die Einführung von demokratisch gewählten Umweltsprecher im Schuljahr 2024/25 mit einem Jugendpreis ausgezeichnet. Sie sind dafür verantwortlich, dass Nachhaltigkeitsthemen in den Klassen präsent bleiben und sich Schüler entsprechend verhalten.
MINT trifft BNE
Mit dem Aktionstag „MINT trifft BNE“ im April 2025 überzeugte das Graf-Rasso-Gymnasium. Dabei wurde MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) mit Bildung für nachhaltiger Entwicklung verknüpft. Ziel war es, Schüler, Lehrkräfte, Eltern sowie die Öffentlichkeit für Zukunftsthemen wie Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, Ernährung und technische Innovationen zu sensibilisieren und konkrete Handlungsansätze aufzuzeigen. Im Rahmen eines „Markts der Möglichkeiten“ präsentierten Schüler zahlreiche Projekte wie ein Repair-Café, Experimente aus dem Klimakoffer, eine nachhaltige Wertstoffsammelstation, Anwendungen von 3D-Druck und Lasercutting sowie ein Projekt zur Papierherstellung aus Eierschalen oder das Projekt „Ackerdemie“.
Fürs Lebenswerk geehrt
Biogas- und PV-Pionier: Josef Seemüller, der für sein Lebenswerk geehrt wurde, zählt zu den Pionieren im Photovoltaik-Bereich und kämpft seit Jahrzehnten für die Nutzung der Energie aus Biomasse. Schon in den 90er Jahren hat er die Biotonne gefordert, die jetzt mit Beginn dieses Jahres eingeführt wurde.
Nach der Preisverleihung hatten Bewerber, Preisträger, Veranstalter, Jury-Mitglieder und Besucher Gelegenheit, miteinander und mit Jan Hegenberg ins Gespräch zu kommen.
red
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