Gratis mobil: Moosburger können freies Lastenrad der Stadt ab sofort einfach per App ausleihen

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Kann nun bequem per Handy gebucht werden: Das gratis Lastenrad der Stadt, das an der Leinbergerstraße parkt. © Stadt

Es ist gratis, gefragt – und jetzt viel einfacher zu nutzen: Moosburgs freies Lastenrad kann nun per Handy gebucht werden. Das dürfte das Angebot noch beliebter machen.

Moosburg – Die Voraussetzungen, in Moosburg das Auto stehenzulassen, sind ideal: Selbst vom Norden der Neustadt bis in die südliche Bonau sind es gerade einmal vier Kilometer. Wer hier Erledigungen wie Einkäufe oder den Kindertransport zu Kita oder Verein durchführen will, ist daher mit einem Lastenrad gut bedient. Dank elektrischer Unterstützung moderner Modelle können selbst der Wester- oder Bonauer Berg trotz Vollbeladung mit zwei Kindern plus Gepäck locker befahren werden, ohne ins Schwitzen zu geraten. Waren Lastenräder lange fast ausschließlich bei Großstädtern gefragt, ersetzen sie auch in Orten wie Moosburg immer öfter Zweit- oder sogar Erstwägen.

Im Rathaus hat man ein großes Interesse an dieser Form der Mobilität, die die Infrastruktur entlastet, die Umwelt schont und die Bürger fit hält. Zwischen den Jahren 2019 und 2024 hat die Stadt insgesamt 31.000 Euro Zuschüsse an 122 Käufer von Lastenrädern und -anhänger ausgezahlt – im Schnitt rund 250 Euro pro Antrag. Aus Sparzwängen wurde das Förderprogramm inzwischen wieder gestrichen.

Freies Lastenrad beliebt bei Bürgern – und nun leichter zu buchen

Was es allerdings nach wie vor gibt, ist das freie Lastenrad, das Bürger gratis mieten können. Es steht seit fünf Jahren in einer Box am Leinberger-Parkplatz nahe der Feuerwache – wenn es nicht gerade verliehen ist. Und das ist in den warmen Monaten fast durchgehend der Fall, wie Moosburgs Klimaschutzmanagerin Melanie Falkenstein berichtet. „Im Sommer ist das Lastenrad immer komplett ausgelastet. Im Winter gibt es schon noch Lücken.“

Angesichts des Aufwands, der bisher betrieben werden musste, ist das durchaus bemerkenswert: Interessenten mussten bei Falkenstein im Rathaus anrufen und nachfragen, ob das Rad frei ist, dann bei ihr im Büro den Schlüssel abholen, vor Ort jedes Mal eine Nutzungsbedingung unterschreiben und noch runter zum Leinberger-Parkplatz gehen, um das Rad abzuholen. Nach der Leihe musste der Schlüssel zurück ins Rathaus gebracht werden.

Während Falkenstein die Prozedur aufzählt, muss sie selbst über den Riesenaufwand lachen. Gerne hätte sie schon von Beginn an eine Buchung per App angeboten. „Über die Jahre hatte ich mehrere Firmen angefragt. Alle haben gesagt: So ein System macht nur bei einer Flotte Sinn, nicht beim einzelnen Rad.“ Doch nun half Falkenstein ihr gutes Netzwerk: Mit Kollegen aus der Nordallianz, dem interkommunalen Verbund in der Metropolregion München Nord, vereinbarte sie, dass Moosburg deren App mitbenutzt. „Jetzt geht es auch mit nur einem Fahrrad. Das Coole ist: Selbst wenn ich im Urlaub bin, kann der Mobilitätsmanager aus Eching die Nutzerregistrierung, die es einmalig braucht, freigeben.“

So funktioniert die Lastenrad-Ausleihe per App

Ab sofort läuft es also wie folgt ab: Nach einmaliger Registrierung unter nordallianz.evemo.app/login erfolgt die Freischaltung durch die Stadt. Anschließend kann das Lastenrad direkt über die Smartphone-App „Evemo“ gebucht werden. Sie sendet den PIN-Code für den Schlüsselkasten der Radbox, ermöglicht das Öffnen und Schließen des Lastenrads per Smartphone, zeigt freie Buchungszeiten an und erlaubt sogar, Schäden direkt an die Stadt zu melden. Die Kalenderfunktion macht sowohl (bei Verfügbarkeit) eine Sofortbuchung als auch die Reservierung für einen künftigen Zeitraum möglich.

Screenshot von Buchungsapp für Lastenrad
Die Buchungsapp spart Nutzern viel Zeit und Aufwand. © Stadt

Melanie Falkenstein geht davon aus, dass das Angebot nun noch deutlich mehr begeistern wird. „Wir haben ja bislang nicht wirklich viel Werbung gemacht. Die, die es bisher schon ausgeliehen haben, haben es öfter genutzt.“ Hauptgrund sei der Kindertransport gewesen: „Viele haben gesagt: Die Enkel sind zu Besuch, wir wollen einen Ausflug machen. Andere haben ihre Einkäufe damit geregelt, weil das Auto in der Werkstatt stand.“ Und mache haben das gemacht, was eines der großen Ziele des Projekts ist. Falkenstein: „Sie haben unser Rad getestet und sich inzwischen selbst eins gekauft.“