Merz sieht, wie "abgewrackt" die SPD ist, aber ihm sind die Hände gebunden

Ist Bundeskanzler Friedrich Merz von der SPD erpressbar? Diese provokante Frage kam diesmal nicht von Jan Fleischhauer selbst, sondern von den Rezipienten des Podcasts "Der schwarze Kanal". 

In der neuen Folge stellte sich der FOCUS-Kolumnist den Fragen seines Publikums. "Der hat es natürlich nicht leicht, der Friedrich", sagt Fleischhauer. "Mit einer SPD, die total abgewrackt ist und der man ja nur wünschen kann, endlich wieder in die Opposition zu kommen, um so ein bisschen wieder zu sich selbst zu finden."

Seit 1998 regiere die SPD - mit nur einer kurzen Unterbrechung unter Merkel und Westerwelle - fast durchgehend mit. "Das hat die irgendwie geschafft, dieser Durchmarsch. Das merkt man: Die sind durch."

Bei Klingbeil versagt Psychologe Merz

Aber auch Merz bleibe in dieser Gemengelage nicht unbeschadet. "Er ist auch nicht der größte Psychologe, wie man sieht", meint Fleischhauer. Zwar betone der Kanzler immer wieder, dass sein Stellvertreter Lars Klingbeil "sensibel" sei und man darauf eingehen müsse. Doch wirklich gelingen wolle ihm das nicht.

Zur Zuschauerfrage, ob Merz durch die SPD "erpressbar" sei, weil sie die einzige Regierungsoption jenseits der AfD sei, kommt von Fleischhauer ein klares: "Ja, irgendwie schon." 

Denn die Alternative sei keine: "Mit der AfD muss man leider sagen, kann man ja auch nicht regieren. Also da sind natürlich lauter Irre dabei." Ein Kanzler zwischen einer "abgewrackten" SPD und einer "irren" AfD - viel Spielraum bleibt da nicht.