Günzenhausen plant First-Responder-Fahrzeug für Testphase

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Sie können im Notfall schneller vor Ort sein: In Dietersheim gibt es ihn schon, jetzt soll es ihn auch in Günzenhausen geben: einen First Responder. © arndt pröhl

Der Gemeinderat Eching stellt 50 000 Euro für die geplante Anschaffung eines First-Responder-Fahrzeugs im Etat 2026 bereit. Das Konzept wird zunächst im Probebetrieb geprüft.

Günzenhausen – In Dietersheim gibt es ihn schon, jetzt soll es ihn auch in Günzenhausen geben: einen First Responder. Der Echinger Gemeinderat hat nun zumindest die Voraussetzungen für einen Testlauf beschlossen.

Die FFW Günzenhausen und die BRK Bereitschaft Eching hatten einen gemeinsamen Antrag zur Finanzierung eines First-Responder-Fahrzeugs gestellt. Beantragt wurde, 50 000 Euro im gemeindlichen Haushalt 2026 für die Beschaffung eines Wagens vorzusehen. Das 2025 beschaffte First-Responder-Fahrzeug der Feuerwehr Dietersheim habe mit einigen erforderlichen Umbaumaßnahmen 63 000 Euro gekostet, argumentieren die Antragsteller. In Dietersheim sind derzeit zirka 40 ehrenamtliche ausgebildete Rettungssanitäter im First-Responder-Einsatz, sodass der Dienst dort rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche gewährleistet ist.

Erst eine Testphase

Bei der Feuerwehr Günzenhausen haben aktuell rund zehn ehrenamtliche Feuerwehrkräfte die Ausbildung zum Rettungssanitäter absolviert. Daher soll ein gemeinsamer Dienst mit dem Helfer-vor-Ort-Angebot (HvO) der BRK Bereitschaft Eching eingerichtet werden. Der HvO Eching ist bereits seit rund vier Jahren im Einsatz – in der Regel wochentags von 18 bis 6 Uhr und an den Wochenenden durchgängig.

Verwaltung und Gemeinderat begrüßten die Initiative der Feuerwehr und die Tatsache, dass dadurch auch im Ortsteil Günzenhausen ein Ersthelferdienst eingerichtet werden kann. Das kleine Aber: Aufgrund der vergleichsweise geringen Anzahl an ausgebildeten Rettungssanitätern gab die Verwaltung zu bedenken, dass zunächst in einem Testbetrieb für ein bis zwei Jahre erprobt werden sollte, ob das Konzept funktioniert und sich über die Zeit weitere freiwillige Kräfte finden. Die Verwaltung schlug daher vor, dass die FFW Günzenhausen zunächst den bisherigen, bereits durch eine Neuanschaffung ersetzten Mannschaftstransportwagen als First Responder verwenden soll. Nach einer ein- bis zweijährigen Testphase soll dann über eine Fahrzeugbeschaffung beschlossen werden.

Christoph Gürtner (FW) fand das alles lobenswert, wünschenswert und begrüßenswert, hätte die Angelegenheit aber gerne vertagt, um eine Beteiligung der Nachbargemeinde Neufahrn abzuklopfen, auf deren Gebiet sicherlich die Hälfte der First-Responder-Einsätze stattfinden werde. Bürgermeister Sebastian Thaler hatte da keine Hoffnung, wenn er an frühere Erfahrungen zurückdenke. Gürtners Vertagungsantrag wurde mit 5:18 Stimmen abgelehnt, der Vorschlag der Verwaltung daraufhin einstimmig abgesegnet.

FFW-Zuschüsse erhöht

Und noch ein Grund zur Freude für die Floriansjünger aus dem Gemeindegebiet: Bisher wurde pro aktivem Mitglied ein jährlicher Zuschuss in Höhe von 82,50 Euro für Eching und 50,50 Euro für Günzenhausen und Dietersheim gewährt. Die CSU-Fraktion hatte nun beantragt, die Aufwandsentschädigung für alle aktiven Feuerwehrdienstleistenden auf einheitlich 100 Euro pro Person und Jahr zu erhöhen.

Der Vorschlag der Verwaltung, der auf die klamme Haushaltssituation verwies, lautete, die Zuschüsse aufgrund der lange zurückliegenden letzten Anpassungen angemessen zu erhöhen. Aufgrund der deutlich höheren Einsatzzahlen riet die Verwaltung, den Zuschuss der FFW Eching bei 90 Euro anzusetzen, um dem höheren Einsatzaufwand und der dafür erforderlichen erhöhten Einsatzbereitschaft der FFW Eching Rechnung zu tragen. In Günzenhausen und Dietersheim sollte der Zuschuss auf 70 Euro angehoben werden. Während Leon Eckert (Grüne) betonte, man dürfe künftig nicht mehr 30 Jahre bis zur nächsten Anpassung warten, und Michaela Holzer (BfE) sich für eine Staffelung aussprach, beschloss eine 17:5-Mehrheit, dem CSU-Antrag zu folgen: 100 Euro für alle.