"Nur weil ich behindert bin – warum darf ich nicht fahren, was ich will?"

In Großbritannien sorgt eine geplante Reform des staatlich unterstützten Motability-Programms für Kritik. Das Leasingprogramm ermöglicht Menschen mit Behinderung, Fahrzeuge zu vergünstigten Konditionen zu nutzen – doch die Regierung prüft nun laut BBC, ob Luxusautos künftig ausgeschlossen werden sollen.

Motability-Programm ermöglicht behinderten Fahrern neue Mobilität

Das Programm erlaubt Teilnehmern, ihre staatlichen Unterstützungsleistungen gegen den Fahrzeug-Leasingvertrag einzutauschen. Finanzministerin Rachel Reeves sieht laut Medienberichten die Gefahr, dass Steuerzahler den Kauf teurer Modelle mitfinanzieren. Allein in Nordirland nutzen rund 50.000 Menschen die Regelung.

Eine von ihnen ist Farah Black, die nach einer Amputation und Jahren im Rollstuhl dank Motability wieder Auto fährt. "An dem Tag, an dem ich mein Auto abholte, habe ich geweint", sagte sie. Ihr speziell angepasstes luxuriöses BMW-Modell, für das sie extra bezahlte, gab ihr nach zwölf Jahren ohne eigenes Fahrzeug neue Freiheit und Selbstvertrauen.

Regierung will Luxusautos einschränken – Betroffene findet das "erniedrigend"

Black kritisiert die geplanten Änderungen scharf: "Nur weil ich behindert bin – warum darf ich nicht fahren, was ich will?", fragte sie. Die nötigen Anpassungen und hohen Eigenanteile, die sie dafür in Kauf nahm, zeigten, dass es ihr keineswegs um Luxus gehe, sondern um Sicherheit und Selbstständigkeit. "Ich finde das fast erniedrigend", sagte sie laut BBC.

Auch Behindertenorganisationen warnen vor den Folgen. Nuala Toman von Disability Action sagte, die Reform würde "Menschen dafür bestrafen, dass sie behindert sind, und viele tiefer in Armut und Isolation treiben". Der Motability-Fonds habe vielen erst ermöglicht, ein unabhängiges Leben zu führen – und genau das stehe nun auf dem Spiel.