Nach dem Fund aus Blut geschmierter Hakenkreuze an Autos, Hauswänden und Briefkästen im hessischen Hanau hat die Polizei einen Tatverdächtigen gefasst. Es handle sich um einen 31 Jahre alten Mann, teilten die Polizei in Offenbach und die Staatsanwaltschaft Hanau am Donnerstag mit. Er soll mit seinem eigenen Blut in einer psychischen Kurzschlussreaktion die Schmierereien verursacht haben. Der Mann soll in die Psychiatrie gebracht werden.
Hanau: Hakenkreuze aus menschlichem Blut
Polizisten fassten den in Hanau lebenden 31-Jährigen nach einem Hinweis in dessen Wohnung. Es sei bei ihm ein Atemalkoholwert von 1,2 Promille festgestellt worden. Bei der Tat könne es sich um eine Kurzschlussreaktion nach einem beruflichen Vorfall handeln. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen solle der Verdächtige einer psychiatrischen Fachklinik vorgestellt werden, erklärten die Ermittler.
Fast 50 Autos, mehrere Briefkästen und Hauswände waren in Hanau offenbar mit Blut beschmiert worden. Wie die Polizei mitteilte, meldete sich ein Mann, der eine rötliche Flüssigkeit an seinem im Stadtteil Lamboy abgestellten Fahrzeug festgestellt habe. Die Flüssigkeit war laut den Ermittlern in Form eines Hakenkreuzes auf die Motorhaube des Wagens aufgebracht worden. Im Umfeld fanden die Beamten demnach zahlreiche weitere beschmierte Autos sowie Briefkästen und auch Hauswände.
Insgesamt seien bislang fast 50 Fahrzeuge registriert worden - viele von ihnen mit dem verbotenen Symbol beschmiert. Ein spezieller Vortest habe ergeben, dass es sich bei der Substanz um menschliches Blut handeln dürfte. Woher es stammt, ist laut Polizei unklar. Es gebe keine Hinweise auf verletzte Personen in dem Zusammenhang. Die Hintergründe und Absichten der Tat seien bislang völlig unklar, hieß es.
Die Polizei bittet um Hinweise. Sie ermittelt wegen Sachbeschädigung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
dpa