Im November hat die Verbraucherzentrale die Dr. Oetker "Käse-Streusel"-Backmischung zur Mogelpackung des Monats gekürt. Die Empörung unter unseren Leser ist groß. Für viele User steht sie sinnbildlich für steigende Preise, sinkende Transparenz und das Gefühl, ständig getäuscht zu werden – ob von Politik, Wirtschaft oder Handel.
- Der vollständige Artikel ist hier verfügbar: "Mogelpackung des Monats": Dr. Oetker erhöht Preis bei Produkt um 90 Prozent
Kritik an Mogelpackungen und Täuschung
Viele Leser reagieren mit Empörung auf den Bericht über geschrumpfte Packungsgrößen bei gleichbleibenden oder sogar gestiegenen Preisen. Sie sehen darin bewusste Verbrauchertäuschung durch Hersteller und Handel, unterstützt durch irreführendes Marketing. Tatsächlich gilt die sogenannte Shrinkflation – weniger Inhalt bei gleichem Preis – als eines der größten Ärgernisse im Lebensmittelhandel.
Laut Verbraucherzentrale Hamburg sind die Beschwerden über Mogelpackungen in den letzten zwei Jahren stark gestiegen. Besonders betroffen sind bekannte Markenhersteller: Schokolade, Tiefkühlprodukte, Snacks, Getränke. Die rechtliche Lage erlaubt diese Preistricks, solange Füllmengen korrekt deklariert sind – was viele Leser als Einladung zur Irreführung empfinden.
"Nehmt euch mal Zeit und geht durch 5-6 Lebensmittelläden. Dann werdet ihr in jedem Geschäft 20-30 Mogelpackungen finden ..." Zum Originalkommentar
"Glatt auf die Hälfte geschrumpft, kein Kuchen mehr, sondern nur ein Küchlein. Kostet aber etwa das Gleiche. Merkt doch keiner? Weiß nicht ..." Zum Originalkommentar
"Es fällt mir auch immer mehr auf. Ich wollte die Tage eine Schokolade im Angebot kaufen. Was sehe ich? Die Schokolade hatte sich von 100 g auf 90 g reduziert. Nein danke, diese Produkte werde ich dann schön im Regal stehen lassen. Vor allem diese Fertigteigmischung brauche zumindest ich nicht. Es hilft nur eins bei dieser Preistreiberei: Die Produkte nicht kaufen." Zum Originalkommentar
"Eine klare Unverschämtheit und Betrug der Verbraucher!" Zum Originalkommentar
"Es wird immer dreister gemogelt, bei Edeka sah ich mehrere Packungen Tomaten mit dem Preis von 1,19 €. Ganz klein stand darunter, dass es sich bei dem Preis um 100 Gramm handelt. In den Packungen befanden sich jedoch ca. 200 Gramm." Zum Originalkommentar
Aufruf zu Verzicht und Boykott betroffener Marken
Zahlreiche Leser fordern aktive Gegenwehr: Produkte betroffener Hersteller sollen schlicht nicht mehr gekauft werden. Boykott gilt als einziger Weg, um Preistricks effektiv zu bestrafen. Viele berichten, bestimmte Marken bereits konsequent zu meiden – darunter bekannte Konzerne wie Dr. Oetker, Milka oder Eckes-Granini. Die Forderung nach bewussterem Konsum zieht sich durch viele Kommentare: Nur wer im Regal entscheidet, könne Hersteller zu mehr Fairness zwingen. Tatsächlich zeigen Studien, dass Preissensibilität und Markenloyalität seit Beginn der Inflation deutlich gesunken sind – ein stiller, aber wirksamer Konsumprotest.
"Ganz einfach, Dr. Oetker Produkte boykottieren. Auch andere ähnliche Handlungen von Herstellern wie Milka, Eckes-Granini Group und andere sollte der Kunde ignorieren." Zum Originalkommentar
"Viele der Abzockprodukte lasse ich, soweit ich die Abzocke erkannt habe, stehen und kaufe sie konsequent nicht mehr. Wird wohl nicht viel bewirken, da das Gros der Kunden so handeln müsste, aber besser als nichts." Zum Originalkommentar
Mehr selber machen statt Fertigprodukte kaufen
Eine weitere häufige Reaktion lautet: Selber machen statt Fertigmischung. Viele Leser sehen in der Rückkehr zum Selbstbacken oder Kochen nicht nur eine günstigere, sondern auch gesündere Alternative. Fertigprodukte gelten ihnen als überteuert, künstlich und qualitativ minderwertig. In dieser Haltung spiegelt sich der Wunsch nach Kontrolle über Zutaten und Qualität, während das Vertrauen in Marken abnimmt.
"Außerdem gibt es im Netz super Backrezepte, die man ganz einfach nachbacken kann. Für einen Marmorkuchen brauche ich keine Backmischung." Zum Originalkommentar
"Einfach selber backen und bei den Backzutaten No-Name-Produkte wählen. So einfach geht das!" Zum Originalkommentar
"Selbst backen schmeckt im Gegensatz zur Backmischung, ist günstiger und mit natürlichen Zutaten z. B. ohne Geschmacksverstärker und Aromen!" Zum Originalkommentar
Skepsis gegenüber Marken und Preisen
Viele Leser äußern Enttäuschung über den Glaubwürdigkeitsverlust etablierter Marken. Die frühere Gleichung "Marke = Qualität" scheint für sie nicht mehr zu gelten. Statt Premiumerfahrung wollen diese User nun Preistricks, künstliche Rezepturen und kleinere Packungen erkennen. Diese Kritik trifft besonders Traditionsunternehmen, die lange vom Image der Verlässlichkeit lebten. Auch hier spiegelt sich ein kultureller Wandel: Das Markenvertrauen, einst Basis deutscher Konsumkultur, wird durch Preistransparenz und Vergleichsmöglichkeiten im Netz zunehmend ersetzt.
"Wer die Produkte dieser Firma kauft, hat preislich immer das Nachsehen und kauft fast immer überteuerte Produkte. Auch der Name macht es dann nicht mehr." Zum Originalkommentar
"Diese Backmischungen sollte man genauso hinterfragen wie Nutella etc. Geld ist da nebensächlich, aber was man sich da reinstopft, nicht." Zum Originalkommentar
Mehr Information und Kompetenz beim Kauf
Ein Teil der Leser legt die Verantwortung zurück in die Hände der Konsumenten. Alle Informationen stünden schließlich auf der Packung – wer Preise, Füllmengen oder Grundpreise nicht vergleiche, könne sich über Täuschung nicht beklagen. Diese Stimmen betonen Eigenverantwortung und Konsumkompetenz als besten Schutz vor Preistricks. Tatsächlich fordern Verbraucherschützer seit Langem, dass Grundpreise prominenter und einheitlich angegeben werden, damit Kunden den "echten Preis pro 100 Gramm" leichter erkennen.
"Es liegt doch an uns Verbrauchern, ob wir solche Mogelpackungen kaufen. Die Verbraucherzentrale sollte uns Verbraucher alle 3 Monate über solche Dreistigkeit informieren. Wo man heute hinschaut, alles teurer und weniger Inhalt." Zum Originalkommentar
"Es steht doch klar dran, was und wie viel drinnen ist und wie viel es kostet. Also lesen und rechnen (falls möglich) und nicht kaufen." Zum Originalkommentar
Hinweise auf Inflation und wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Einige Leser ordnen die Preiserhöhungen in den größeren wirtschaftlichen Kontext ein. Steigende Energiepreise, Löhne, Verpackungskosten und Transportaufwand zwängen Unternehmen zu Preisanpassungen – und damit auch zu kleineren Füllmengen. Zwar erkennen viele den ökonomischen Druck an, doch die Kritik richtet sich gegen intransparente Kommunikation. Während Konzerne Rekordgewinne erzielen, empfinden Verbraucher die Preissteigerungen als unverschämt. Die Diskrepanz zwischen offizieller Inflationsrate und gefühlter Teuerung bleibt eines der emotionalsten Themen der Gegenwart.
"Es wird alles teurer! Die Löhne steigen, es wird weniger gearbeitet, die Steuern sind hoch, die Auflagen steigen, die Energie ist teurer. Wenn man den Gewinn halten will, müssen die Preise erhöht werden. Ein Geschäft ohne Gewinn kann man vergessen." Zum Originalkommentar
Sonstiges
Wie so oft verwandeln viele Leser ihre Verärgerung in Sarkasmus.
"Ist recht plump gemacht von Dr. Oetker. Raffinierter machen das die Autohersteller wie Mercedes. Die liefern Neufahrzeuge nur mit Sommerreifen aus und nie mit Ganzjahresreifen. Und dann haben sie die Winterreifenpflicht vor ein paar Jahren per Lobbytruppen durchgedrückt. Dadurch lassen zusätzliche Winterreifenkompletträder automatisch die Kassen klingeln. Dr. Oetker, Peanuts." Zum Originalkommentar
"Es gibt nur ein Ziel: der Zugriff auf mein Portemonnaie! Darüber muss man sich im Klaren sein." Zum Originalkommentar
Welche Verpackungstricks sind Ihnen zuletzt begegnet? Wie reagieren Sie auf Preiserhöhungen: Boykottieren Sie Produkte, suchen Sie Alternativen oder nehmen Sie Preisanpassungen als gegeben hin? Diskutieren Sie mit und teilen Sie Ihre Erfahrungen sowie Ihre Vorschläge für einen bewussten Umgang mit Mogelpackungen in den Kommentaren!