Droht eine neue Kubakrise? Russland will Venezuelas Raketenarsenal gegen die USA aufrüsten

Russland zieht in Betracht, hochmoderne Raketen nach Venezuela zu liefern. Alexei Zhuravlyov, stellvertretender Vorsitzender des russischen Verteidigungsausschusses, erklärte laut „Newsweek“, es gebe „keine Hindernisse“, um Venezuela mit den Oreschnik- oder Kalibr-Raketen auszustatten.

Russland und Venezuela vertiefen militärische Zusammenarbeit

Zhuravlyov betonte, dass Russland einer der wichtigsten militärischen Partner Venezuelas sei. „Wir liefern dem Land nahezu die gesamte Palette an Waffen, von Handfeuerwaffen bis hin zu Flugzeugen“, sagte er laut „Newsweek“. Die genauen Details und Mengen der Lieferungen seien geheim. Die Oreschnik-Rakete ist eine ballistische Mittelstreckenrakete, die mit konventionellen oder nuklearen Sprengköpfen ausgestattet werden kann.

Die Spannungen in der Region haben zuletzt zugenommen. Die USA verstärkten ihre militärische Präsenz nahe venezolanischer Gewässer, offiziell um den Drogenhandel zu bekämpfen, so „BBC“. Seit September kam es dabei zu über einem Dutzend Angriffen mit mehr als 60 Todesopfern. Viele der mutmaßlichen Schmuggler sollen aus Venezuela stammen.

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat im Streit mit den USA russische Raketen ins Gespräch gebracht.
Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat im Streit mit den USA russische Raketen ins Gespräch gebracht. JUAN BARRETO/AFP via Getty Images

Drohende Eskalation erinnert an Kubakrise

Die Ankündigung Russlands könnte eine Eskalation auslösen, die an die Kubakrise erinnert. Laut der „Washington Post“ hat Venezuela bereits militärische Unterstützung bei Russland, China und Iran angefragt.

Die Trump-Regierung hat laut „Newsweek“ militärische Pläne gegen Venezuela vorbereitet, darunter Angriffe auf Maduros Militäreinheiten und die Kontrolle über Ölressourcen des Landes. US-Präsident Donald Trump erklärte jedoch, dass ein Krieg gegen Venezuela unwahrscheinlich sei: „Ich glaube nicht, dass es dazu kommt.“ Gleichzeitig betonte er, dass Maduros Zeit als Präsident bald enden könnte.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte der russischen Nachrichtenagentur Tass: „Wir beobachten genau, was in Venezuela passiert. Natürlich hoffen wir, dass alles friedlich bleibt.“