Staatsanwalt zum Mordfall Fabian: Ermittler geben neues Detail preis – erklären Schweigen
Das Gewaltverbrechen an Fabian aus Güstrow erschüttert. Die Staatsanwaltschaft blockt Fragen ab – doch eine wichtige Sache zum Tod des Achtjährigen ist jetzt bekannt.
Güstrow – Die Zeit vergeht – und immer noch sind viele Fragen im Mordfall Fabian offen. Sein Schicksal bewegt viele Menschen weit über seinen Wohnort Güstrow hinaus. Der Achtjährige aus Güstrow ist Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Das teilte die Staatsanwaltschaft recht schnell nach dem Fund seiner Leiche mit. Zur genauen Todesursache wollten sich die Ermittler zunächst nicht äußern. Nun gibt der Staatsanwalt ein wichtiges Puzzleteil im Rätsel um Fabians Tod bekannt.
Fabian war am 10. Oktober 2025 verschwunden. Vier Tage später war seine Leiche in der Nähe eines Tümpels bei Klein Upahl gefunden worden. Mordkommission und Staatsanwaltschaft Rostock geben kaum Informationen zum Fall Fabian preis. Verweisen auf „ermittlungstaktische Gründe“. Bei der genauen Todesursache oder Informationen zum Stand der Ermittlungen hüllt sich die Staatsanwaltschaft in Schweigen. Einen Tatverdächtigen oder eine Festnahme gab es bisher keine. Auch die Mutter erhob Vorwürfe gegen die Polizei.
Wichtiges Puzzleteil im Rätsel um Mordfall Fabian – Staatsanwaltschaft nennt bislang unbekanntes Detail
Der getötete Fabian ist kein Opfer eines Sexualverbrechens geworden, heißt es nun. „Ein Sexualdelikt kann zum jetzigen Zeitpunkt ausgeschlossen werden“, antwortet der Rostocker Staatsanwalt Harald Nowack per Mail auf Anfrage von Münchner Merkur von Ippen.Media.
Warum die Staatsanwaltschaft sich mit Informationen in diesem Fall so zurückhält, ist eine bewusste Strategie. Nowack verweist auf Richtlinien für das Strafverfahren und das Bußgeldverfahren (RiStBV) Nr. 23 Abs. 1, demnach „darf die Unterrichtung der Medien weder den Untersuchungszweck gefährden, noch dem Ergebnis der Hauptverhandlung vorgreifen.“ Aus diesem Grund würden derzeit keine weiteren Angaben zu den Ermittlungen getätigt. Und eben auch zu den derzeitigen Ergebnissen oder Stand der Ermittlungen keine Angaben gemacht.
Schon in Pressemitteilungen zum Fall Fabian baten die Ermittler immer wieder um Verständnis. „Grund für die Zurückhaltung ist einzig und allein der Umstand, dass die laufenden Ermittlungen nicht durch vorschnelle Medienauskünfte behindert oder erschwert werden sollen.“
Hinweise aus der Bevölkerung: Staatsanwalt kündigt Informationen zum Fall Fabian an
Es müssten wahrscheinlich im Zuge des Ermittlungsverfahrens noch viele Zeugen vernommen werden, sagte Nowack bei RTL. „Und wenn man dann zu viele Informationen aus den Ermittlungen preisgibt, dann sind die Aussagen nicht mehr so viel wert, wie sie normalerweise sind.“
Staatsanwalt Nowack kündigte jedoch zu den Fragestellungen an die Bevölkerung eine gesonderte Pressemitteilung in den nächsten Tagen an. Das Hinweistelefon unter der Rufnummer 0800-5977268 ist weiterhin besetzt, teilt die Polizei Rostock am Dienstag (4. November) mit.
Wie laufen Ermittlungen in solchen Kriminalfällen aus Sicht eines medizinischen Gutachters grundsätzlich ab? Das erklärt Rechtsmediziner Fred Zack aus Güstrow im Ippen.Media-Gespräch.
Chronologie im Fall Fabian aus Güstrow
- Am 10. Oktober 2025 verschwindet Fabian (8) aus Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) spurlos. Gegen 20.30 Uhr meldet die Familie den 8-Jährigen als vermisst.
- Am 13. Oktober schlagen Spürhunde auf einem Inselsee am Stadtrand an
- Am 14. Oktober entdeckt eine Spaziergängerin seine Leiche an einem Tümpel im Wald bei Klein Updahl (Landkreis Rostock) gefunden. Ermittler gegen von Fremdverschulden aus - DNA-Test soll Gewissheit über Identität.
- 16. Oktober: Nach Obduktion geht die Staatsanwaltschaft von einem Verbrechen aus. Todesursache ist zunächst nicht öffentlich bekannt.
- 17. Oktober: DNA-Test bringt Klarheit über Leichenfund. Es handelt sich um Fabian.
- 20. Oktober: Polizei durchsucht einen Bauernhof in Reimershagen - etwa zehn Kilometer von Fundort der Leiche entfernt
- 23. Oktober: Auf dem Gelände eines Müllentsorgungsunternehmens nördlich von Güstrow finden Durchsuchungen statt.
- 30. Oktober: Beim Trauergottesdienst für Fabian in der Marienkirche in Güstrow nehmen Hunderte Menschen teil.
Nach dem Leichenfund in Güstrow türmten sich Fragen um den toten Fabian auf. Kriminalbiologe Mark Benecke erklärt, wonach die Polizei jetzt suchen könnte. (Quelle: Recherche, Polizei Rostock, Staatsanwaltschaft Rostock, RTL) (ml)