Turnschuh-Teenies versinken bei Alpen-Ausflug im Schnee: Südtiroler Bergretter schütteln den Kopf

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Was haben sich die fünf jungen Männer nur dabei gedacht? Eine winterliche Bergtour in den Dolomiten hätte böse enden können.

Funes – Die mächtigen Gipfel der Dolomiten sind für Südtirol-Urlauber faszinierend. Leichtsinn hat bei einer Tour in die Berge jedoch überhaupt keinen Platz, wie ein aktuelles Beispiel zeigt. An den schneebedeckten Hängen des Sass Rigais mussten fünf Männer mit dem Hubschrauber gerettet werden. Der Truppe war wohl völlig entgangen, wie gefährlich ein Ausflug im Hochgebirge sein kann.

Drama-Südtirol: Fünf Wanderer geraten an der Nordflanke in Bergnot – sie hatten nur „Halbschuhe“ an. © Screenshot Facebook/Bergrettung

Der Notruf ging bei der Rettungsstelle kurz vor 13 Uhr am Samstag (29. November) ein. Die fünf jungen Männer waren an der Nordflanke des Sass Rigais in der berühmten Geislergruppe in Schwierigkeiten geraten, berichtet die Bergrettung Villnöß auf Facebook. Aufgrund der kritischen Situation forderten die Einsatzkräfte sofort einen Hubschrauber an.

Lawinengefahr in den Dolomiten: Fünf Wanderer mit Turnschuhen im Schnee von Südtirol

Die Region um den Sass Rigais ist nicht nur für ihre steilen Felswände bekannt, sondern birgt im Winter auch erhebliche Lawinengefahr. Und für eine winterliche Bergtour in den Alpen waren die fünf Wanderer völlig unzureichend ausgerüstet – sie hatten sich in Jogginghosen und Halbschuhen auf den Weg gemacht, wie auf Fotos des Rettungsteams zu sehen ist. Ausflüge mit Turnschuhen enden schnell in einem Fiasko.

Man könne „nur von Glück sprechen, dass der Einsatz ein gutes Ende“ genommen habe, so die italienischen Bergretter Soccorso Alpino. Im Hochgebirge sei Vorsicht geboten, warnen die sie.

Lawinengefahr im steilen Gelände: Wanderer an der Nordflanke der Sass Rigais in Bergnot.
Lawinengefahr im steilen Gelände: Wanderer an der Nordflanke der Sass Rigais in Bergnot. © Screenshot Bergrettung

Alpen-Wanderungen nur mit der richtigen Ausstattung: Bergretter appellieren an „gesunden Menschenverstand“

„Nur wer über die nötige Erfahrung, die entsprechende Sicherheitsausrüstung (LVS, Sonde, Schaufel) und gesunden Menschenverstand verfügt, sollte sich in diese Gebiete wagen“, appelliert die italienische Bergrettung an alle Bergliebhaber.

Der Vorfall reiht sich ein in eine Serie von Rettungseinsätzen in den Dolomiten, bei denen unzureichend ausgerüstete Wanderer in Bergnot geraten. Erst wenige Tage zuvor mussten in der Val di Funes zwei Frauen gerettet werden, die sich bei schlechten Wetterbedingungen verlaufen hatten. Rettungsaktionen dieser Art sind keine Seltenheit – auch im Sommer sind Bergtouren mit T-Shirt und Turnschuhen lebensgefährlich. (Facebook, Bergrettung Villnöß) (ml)