Thomas Müller ist erst seit Anfang August in Vancouver – und steht nun vor dem größten Titel, den es dort zu gewinnen gibt. Im Finale warten etliche Superstars.
San Diego – Mit einer sensationellen Leistung ziehen die Vancouver Whitecaps erstmals ins MLS-Endspiel ein. Angeführt von Kapitän Thomas Müller siegen die Kanadier mit 3:1 (3:0) bei Western-Conference-Sieger San Diego FC und schreiben damit Vereinsgeschichte. Noch nie zuvor schafften es die Whitecaps bis ins große Liga-Finale.
Nach nicht einmal vier Monaten in Vancouver kann sich damit auch Thomas Müller unsterblich machen. Die Ikone des FC Bayern ist erst seit Anfang August beim ersten Auslands-Abenteuer seiner Karriere vor Ort, hat aber in der kurzen Zeit bereits eine riesige „Müller-Mania“ entfacht. Ein Beweis dafür: Tausende von Zuschauern beim Halbfinal-Public-Viewing im eigenen Stadion – vor diesem Abend eine undenkbare Vorstellung in Vancouver.
Thomas Müller trifft im MLS-Finale auf Lionel Messi und Inter Miami
Der 2014er-Weltmeister hatte dazu höchstpersönlich in einem Instagram-Video aufgerufen: „Lasst es uns nochmal möglich machen. Geht ins BC Place Stadium und seid verrückt.“ Über 2250 Kilometer entfernt ging es dann in Kalifornien ebenso verrückt zur Sache. Gerade einmal elf Minuten waren gespielt, da führte Vancouver bereits mit 2:0.
Den Auftakt machte Brian White, der nach traumhafter Kombination nur noch zum 1:0 einschieben musste (8. Minute). Die Whitecaps hatten extrem früh in der gegnerischen Hälfte gepresst, dann nach dem Ballgewinn blitzschnell umgeschaltet und eiskalt vollendet. Beim zweiten Treffer war ein wenig Glück mit im Spiel, offiziell deklariert als Eigentor von San Diegos Torwart Sisiniega, der bei einem Rettungsversuch auf der Linie angeschossen wurde (11.).
Als dann erneut White in der Nachspielzeit der ersten Hälfte per Brust (!) zum 3:0 vollendete (45.+2), war die Vorentscheidung gefallen. Liga-Neuling San Diego konnte zwar in der 60. Minute noch durch den eingewechselten Lozano (Anm. d. Red.: ehemals SSC Neapel und PSV Eindhoven) verkürzen – der Rest war dann allerdings wieder eine reine Whitecaps- und Müller-Party. Anders noch als im hochspannenden Viertelfinale gegen Los Angeles samt Elfer-Krimi.
Im großen Endspiel geht es nun am 6. Dezember gegen keinen geringeren als Lionel Messi. Der achtmalige Weltfußballer feierte mit seinem Klub Inter Miami ein wahres Schützenfest im zweiten Halbfinale, gewann mit 5:1 gegen New York City. Skurril: Messi, mit 29 Treffern unangefochtener Topscorer der MLS-Hauptrunde, erzielte keinen Treffer selbst. Stattdessen jubelte gleich dreimal sein argentinischer Landsmann Tadeo Allende.
Das Endspiel steigt in Miami, da der Messi-Klub die Hauptrunde mit zwei Punkten mehr als die Whitecaps abschloss. Müller und Co. bekommen es dabei mit einem echten Dream Team zu tun, denn neben dem oftmals als besten Fußballer aller Zeiten titulierten Messi spielen auch die Ex-Barca-Stars Jordi Alba, Sergio Busquets und Luis Suarez sowie Rodrigo De Paul (einst Atlético Madrid) für Inter Miami. Selbst der Trainer ist in Javier Mascherano ein Ex-Star. (rele)