"Der Ostermontag wird die Industrie nicht retten": Leser zu Feiertag-Abschaffung

Die Forderung der Trumpf-Chefin, den Ostermontag als arbeitsfreien Tag zu streichen, spaltet unsere Leser. Besonders deutlich wird die Ablehnung gegenüber einer Kürzung von Feiertagen, viele verweisen auf deren soziale und wirtschaftliche Bedeutung. Gleichzeitig fordern andere, statt am freien Tag zu sparen, solle die Politik Reformen und Bürokratieabbau in Angriff nehmen. Ein weiteres Feld ist der Umgang mit der AfD und den gesellschaftlichen Spannungen, die sich im politischen Diskurs widerspiegeln. 

Kritik an Feiertagsabschaffung Vorschlag

Mit 34 Prozent ist das Lager der Kritiker am Feiertagsstreichen das größte: Die meisten Nutzer widersprechen der Forderung, den Ostermontag abzuschaffen. Sie verweisen auf die Bedeutung von Feiertagen für Erholung, Motivation oder Branchen wie Gastronomie und Tourismus. Studienergebnisse und der wirtschaftliche Erfolg von Bundesländern mit mehr Feiertagen werden als Argumente angeführt. Außerdem sehen viele in dem Vorstoß eine Symbolmaßnahme, die an den eigentlichen Problemen vorbeigeht – etwa fehlenden politischen Reformen oder ungelösten sozialen Fragen. Auch der kulturelle und gesellschaftliche Wert von Feiertagen steht im Fokus.

"Seltsam, Bayern mit den meisten Feiertagen hat die beste Wirtschaft in Deutschland. Und AfD bekam nur 17,4 Prozent."  Zum Originalkommentar

"Ich würde ja erst einmal damit beginnen, Angestellte nicht mehr wie minderwertige austauschbare Ware zu behandeln. Dann könnte auch die Anzahl der Krankentage wieder sinken. Aber wenn man sich über Krankheitstage beschwert und dann lautstark darüber nachdenkt, einen Feiertag zu streichen, ich würde behaupten, das trägt in keiner Form und Weise dazu bei, dass mehr gearbeitet wird."  Zum Originalkommentar

"Punkt 1: Sehr viele deutsche Unternehmen profitieren von Feiertagen. Punkt 2: Wird Ostermontag gestrichen, spart Leibinger um 0,4 % der Lohnkosten im Unternehmen, vielleicht 0,1 bis 0,2 % der Gesamtkosten des Unternehmens. Dafür dann etwas unmotiviertere Arbeitnehmer? P.S. Sie findet sicher ein paar freiwillige Leistungen, die sie streichen kann, in ihren Unternehmen und spart dann erheblich mehr..."  Zum Originalkommentar

Kritik an Politik und Bürokratie

Für einige Leser (21 Prozent) sind vor allem Politik, Bürokratie und ausufernde Sozialausgaben für die Herausforderungen des Landes entscheidend. Viele Nutzer kritisieren, dass der Feiertagsvorschlag an den eigentlichen Problemen vorbeigeht: Überregulierung, hohe Abgaben und ineffiziente Verwaltung werden als Hauptursachen für wirtschaftliche Schwäche identifiziert. Auch internationale Zahlungen und aus ihrer Sicht fehlgeleitete Sozialleistungen stehen im Fokus. Die Forderung: Zuerst müsse der Staat eigene Strukturen und Ausgaben grundlegend reformieren, bevor an eine Mehrbelastung der Bürger durch Abschaffung von Feiertagen zu denken sei.

"Mit der Bürokratie hat sie Recht. Allerdings gibt es noch andere Felder, bei denen unsere bisherigen Regierungen versagt haben: Energiepolitik, Migrationspolitik, innere Sicherheit, Sozialausgaben etc ..."  Zum Originalkommentar

"Solange wir weiterhin so eine inkompetente Führung in der Politik haben, können wir auch das ganze Jahr durcharbeiten, ohne die Wirtschaft auf Vordermann zu bringen. Solange sich die Politik im Ausland durch finanzielle Unterstützung Ansehen erkauft, wird sich hier nichts ändern. Wir müssen die nächsten fünf Jahre ausschließlich in Deutschland investieren. Es wird erst für die EU interessant, wenn Deutschland als größter Nettozahler immer weniger in die EU einzahlt."  Zum Originalkommentar

"Die arbeitende Bevölkerung krankt an den hohen Abgaben, die natürlich andere nicht haben. Eine Streichung von Feiertagen wäre vermutlich nur eine Umwandlung in Krankheitstage. Warum sollte man vorwärts gehen, wenn einen der Staat gefesselt hat?"  Zum Originalkommentar

Kritik an Umgang mit AfD und Gesellschaft

Zehn Prozent der Diskutierenden legen den Fokus auf die gesellschaftlichen Folgen des AfD-Umgangs und fordern mehr Dialog. Einige kritisieren, dass insbesondere AfD-Wähler oft pauschal verurteilt werden, statt die Ursachen ihrer Unzufriedenheit zu verstehen. Andere warnen vor einer Verharmlosung der AfD und betonen die problematischen Positionen dieser Partei. Zugleich wird die gesellschaftliche Spaltung und eine Politikverdrossenheit erkennbar gemacht.

"Gleichzeitig aber können wir nicht die ganzen AfD-Wähler verdammen, zumal auf kommunaler Ebene, wo der Mittelstand tief verankert ist, wie es beispielsweise ihr Unternehmen Trumpf in Sachsen sei."  Zum Originalkommentar

"Die Menschen fühlen sich nicht mehr ernst genommen, weil ihre tatsächlichen Probleme nicht in angemessenem Maß angegangen werden."  Zum Originalkommentar

"Mal wieder total logisch. Die Menschen fühlen sich nicht ernst genommen und wählen deshalb eine rechtsextreme Partei, die keine umsetzbaren Lösungen hat. Grandios"  Zum Originalkommentar

Kritik an Unternehmerischer Haltung

Neun Prozent kritisieren, dass Unternehmen ihrer Ansicht nach vorwiegend eigene Vorteile im Blick haben, wenn sie für Feiertagsabbau oder Mehrarbeit werben. Besonders die Vermutung, wirtschaftliche Herausforderungen würden auf dem Rücken der Beschäftigten gelöst, steht im Raum. Zugleich werden Arbeitgeber für mangelndes Mitgefühl und fehlende Anerkennung kritisiert oder es wird die Ungleichverteilung von Wohlstand beanstandet. Einige Beiträge wenden sich jedoch auch gegen die Schärfe der Kritik an Unternehmern oder betonen die Bedeutung wirtschaftlichen Engagements.

"Die Dame hat mit Ihrer Maschinenbaubude Probleme. Dafür soll ein Feiertag weg, damit sie Lohnkosten spart. Lösung: Lohnkürzung in Ihrem Unternehmen. Für mich als Einzelhändler sind Feiertage eher positiv. Umsatz von 5 Tagen in 4 Tagen. Gastronomie mag Feiertage, Tourismus mag Feiertage. Die Wirtschaft besteht nicht zu 100 % aus exportorientierten Maschinenbauern."  Zum Originalkommentar

"Was will man von einer Chefin auch anderes erwarten. Für Unternehmen ist jeder freie Tag ein verlorener Tag. Wenn es nach denen ginge, hätten wir hier noch die 6-Tage-Arbeitswoche mit mindestens 48 Stunden-Woche und der Option, je nach Auftragslage auch noch den 7. Tag zu arbeiten. Der Idealfall für Unternehmen wäre natürlich damit noch lange nicht erreicht, denn bis zur Sklaverei gäbe es noch viele weitere Möglichkeiten."  Zum Originalkommentar

"Erst Stellenabbau und der Rest soll mehr arbeiten. Klar, dass ein/e Unternehmer/in diese Meinung vertritt."  Zum Originalkommentar

Skepsis gegenüber Wirtschaftlicher Wirkung

Sieben Prozent der Nutzer sehen keinen relevanten Zusammenhang zwischen der Zahl der Feiertage und dem wirtschaftlichen Erfolg. Sie argumentieren mit Forschungsergebnissen oder Länderbeispielen und halten die geforderte Maßnahme für Symbolpolitik ohne reale Wirkung. Laut dieser Perspektive müsste der Fokus auf Innovation, Digitalisierung oder die Reduktion von Bürokratie liegen, nicht auf mehr Arbeitszeit per Feiertagsabbau.

"Die Wirtschaftsleistung Deutschlands ist nicht das Problem. Selbst wenn man alle Feiertage streichen würde und rund um die Uhr arbeiten lässt, würde das Geld nicht reichen. Das Problem sind unqualifizierte Politiker und diese werden nicht qualifizierter, nur weil mehr Geld erwirtschaftet wird."  Zum Originalkommentar

"Der Ostermontag wird die Industrie nicht retten, das weiß die Dame auch ganz genau."  Zum Originalkommentar

"Zum besseren Verständnis: Feiertage Bayern 13, Polen Feiertag 14, Frankreich 12, Schweiz 14/15, USA 10. Also was soll dann der Blödsinn mit der Reduktion der Feiertage? Hat somit keine Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit."  Zum Originalkommentar

"Viele Forderungen, Feiertage zu streichen, greifen inhaltlich zu kurz. Längere Öffnungszeiten oder ein zusätzlicher Arbeitstag sorgen nicht automatisch für mehr Wirtschaftsleistung. Verbraucher kaufen nicht mehr ein, nur weil Geschäfte öfter offen sind. Viele Branchen können ihre Produktion nicht einfach steigern, weil dafür Rohstoffe, Aufträge oder Kapazitäten fehlen. Zusätzlich entstehen Mehrkosten für Personal, Energie und Organisation, ohne dass der Umsatz entsprechend steigt. Am Ende bleibt oft nur höhere Belastung für Arbeitnehmer und kaum Nutzen für die Volkswirtschaft. Produktivität entsteht nicht durch mehr Arbeitszeit, sondern durch Effizienz, Innovation und gute Rahmenbedingungen, z. B. weniger Bürokratie."  Zum Originalkommentar


Sonstige Stimmen

Das Feld der unspezifischen Kommentare macht 19 Prozent aus und zeigt die vielfältigen, oft ironischen oder vermischten Sichtweisen der Diskussion. Manche fordern beispielsweise bundesweit einheitliche Feiertage oder mehr Steuergerechtigkeit, andere spielen humorvoll auf alternative Feiertagsmodelle an. Wieder andere streifen die Themen Demokratie, Migration, Klimapolitik oder persönliche Erfahrungen. Vielstimmigkeit und die Vermischung verschiedenster Politik- und Gesellschaftsthemen prägen diesen Bereich.

"Vielleicht sollte man erst mal die vom Sofa holen, die das ganze Jahr Feiertag haben."  Zum Originalkommentar

"Einen Feiertag streichen... was Deutschland wirklich braucht, ist der Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen, einen sofortigen Wiedereinstieg in die Kernenergie, Schiefergas aus dem eigenen Land sowie Steuersenkungen auf sämtlichen Ebenen. Die Lösungen liegen so klar auf der Hand!"  Zum Originalkommentar

"Atheisten brauchen eigentlich keine christlichen Feiertage. Da in unserem Land überwiegend Atheisten leben, kann man noch viel mehr Feiertage abschaffen."  Zum Originalkommentar

Diskutieren Sie mit: Sollte ein Feiertag wie der Ostermontag zugunsten der Wirtschaft entfallen – oder ist das ein Schritt in die falsche Richtung? Welche Lösungen sehen Sie für die aktuellen Herausforderungen? Wir freuen uns auf Ihre Argumente und Meinungen!

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