Ein blutiger Zwischenfall sorgt in Ambach für Aufregung: Zwei nicht angeleinte Hunde drangen auf ein Privatgrundstück ein und töteten eine Katze. Nun ermittelt die Polizei wegen Hausfriedensbruchs.
Münsing– Zwei nicht angeleinte Hunde haben auf einem Privatgrundstück im Münsinger Gemeindeteil Ambach eine Katze totgebissen. Der blutige Vorfall, der für große Aufregung im Ort sorgt, beschäftigt seither auch die Polizeiinspektion Wolfratshausen, nachdem die Familie des toten Tieres Anzeige erstattet hat. Der stellvertretende Dienststellenleiter Alexander Möckl bestätigt die Ermittlungen: Die Katze sei am Sonntagmittag angegriffen worden. Nach Informationen unserer Zeitung wurde das Tier noch behandelt, erlag jedoch seinen Verletzungen.
Angriffe von Hunden, die Passanten anspringen oder Rehen nachjagen, seien besonders in Ambach keine Seltenheit. „Das ist ein Dauerthema“, berichtet Möckl. Bekanntermaßen ist das Kirchdorf mitsamt dem Erho l ungsgelände am Ostufer des Starnberger Sees ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänger. Hundebesitzer dürfen ihre Tiere seit Ende der Badesaison am 15. September wieder angeleint ins Erholungsgebiet mitbringen (wir berichteten), im Ort selbst sind sie freilich das ganze Jahr über erlaubt. Dass dort – direkt neben der öffentlichen Straße – ein anderes Tier totgebissen wird, sei dennoch ungewöhnlich, sagt der Vize-Polizeichef.
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Pikant ist der Fall auch deshalb, weil die beiden Hunde ohne die Hilfe ihrer Besitzer gar nicht auf das fremde Grundstück gelangt wären. Das Gelände im Ortsbereich von Ambach sei umzäunt gewesen, sagt Möckl. Trotz mehrerer Schilder, die auf den Privatbereich hinweisen, soll der Hundehalter das Tor zur dahinterliegenden Wiese geöffnet haben, woraufhin sich die Hunde auf die Katze stürzten.
Für den Angriff der Hunde selbst könne der Halter nicht belangt werden, sagt der Vize-Chef der Polizei. Es handle sich dabei quasi um eine fahrlässige Sachbeschädigung durch Unterlassen, für die kein eigener Straftatbestand existiere. Nur bei einer vorsätzlichen Sachbeschädigung könne die Polizei ermitteln. „Rechtlich sind Tiere eben eine Sache“, erklärt Möckl. Weil sich der Halter jedoch unbefugt Zutritt zum Grundstück verschafft und dessen Besitzer Anzeige erstattet hat, ermitteln die Wolfratshauser Beamten nun wegen Hausfriedensbruchs.
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Welche Konsequenzen sich daraus ergeben, ist noch nicht absehbar. Ähnliche Vorfälle hatten in der Vergangenheit überregional Bekanntheit erlangt, zuletzt etwa bei einer totgebissenen Katze in Kreuth im Landkreis Miesbach. Den Fall hatte die Tierrechtsorganisation PETA zum Anlass genommen, einen Hundeführerschein zu fordern.