Mit Platz eins in Agadir qualifiziert sich Angelika Nimmesgern für die Ironman-Weltmeisterschaft 2026 in Nizza.
Wolfratshausen - Angelika Nimmesgern vom TSV Wolfratshausen hat sich bis ganz oben aufs Treppchen gekämpft: Beim ersten Ironman 70.3 in Agadir (Marokko) holte die Ultra-Sportlerin Gold – und ein Ticket für die Weltmeisterschaft 2026 in Nizza. Sie siegte in der ersten Ausgabe des Ironman 70.3 in Agadir (Marokko) in ihrer Altersklasse W60 und qualifizierte sich für die Weltmeisterschaft 2026 in Nizza.
Ironman 70.3 ist eine Triathlon-Rennserie, deren Einzeldistanzen jeweils die Hälfte des Ironman Hawaii betragen. Er besteht somit aus 1,2 Meilen Schwimmen, 56 Meilen Einzelzeitfahren ohne Windschatten und 13,1 Meilen Laufen. Der Name leitet sich aus der Summe der Einzeldistanzen von 70,3 Meilen ab, was 113,1 Kilometern entspricht. Angelika Nimmesgern stellte sich dieser Herausforderung. Auch wenn sie seit nunmehr einem Jahr ihren Hauptwohnsitz auf der Atlantikinsel Madeira hat, trug sie die Farben ihres Heimatvereins.
Radkoffer geht verloren
Steiniger als das Rennen war für die erfahrene Nimmesgern die Anreise: Ein Radkoffer war verloren gegangen, sie musste mehrmals zwischen Marrakesch und Agadir hin- und herfahren. Da ihr Ersatzrad erst nach einer Reparatur einigermaßen einsatzfähig war, ging sie mit „mulmigen Gefühl“ an den Start.
Chaos im Atlantik
Und dann brach auch noch auf der 1,9 Kilometer langen Schwimmstrecke im Atlantik Chaos aus, denn zahlreiche Athletinnen hatten an der ersten Boje die Markierung von der falschen Seite genommen. Für die ehemalige Wolfratshauserin war es ein solides Rennen, wenngleich sie „wie so oft“ als Letzte ihrer Altersklasse aus dem Wasser kam. Das störte Nimmesgern nicht weiter, kam doch nun ihre „alte Liebe“ das Radfahren über 90 Kilometer. Trotz aller Sorgen um ihr Material fuhr sie ihre beste Radzeit auf einer Halbdistanz, die über breite Boulevards und eine neu asphaltierte Autobahn ging, zudem spektakuläre Ausblicke auf die Küste bei Taghazout bot. „Ich habe fast die gesamte Distanz in Aeroposition durchgezogen“ berichtete sie stolz.
Halbmarathon „ein mentales Spiel“
Der anschließende Halbmarathon bei 30 Grad Celsius auf der Strandpromenade von Agadir sei „ein mentales Spiel“ gewesen, meint Nimmesgern. Unterstützt von ihrem Mann Stefan, der sie laut anfeuerte, kämpfte sie sich durch drei Runden. Ihre Befürchtungen, von ihren Konkurrentinnen eingeholt zu werden, erfüllten sich nicht und so kam die Wölfe-Athletin nach 2,17 Stunden ins Ziel, wo sie erfuhr, dass es tatsächlich zum ersten Platz der Altersklasse W 60 gereicht hat. Damit hat sie sich für die WM im nächsten Jahr in Frankreich qualifiziert.
(Gabi Mayer)