Bei israelischen Angriffen im Süden Syriens sind nach syrischen Angaben mindestens zehn Menschen getötet worden. Das staatliche syrische Fernsehen berichtete am Freitag, die israelische Armee habe in der Nacht die Ortschaft Beit Dschin im Süden des Landes angegriffen. Dabei seien mindestens zehn Menschen, darunter Frauen und Kinder getötet worden. Mehrere Bewohner seien zudem von den Trümmern zerstörter Gebäude verschüttet worden. Dutzende Familien seien in nahegelegene Gebiete geflohen, um sich in Sicherheit zu bringen.
Die israelische Armee hatte zuvor bekannt gegeben, dass sie einen Einsatz gegen eine islamistische Gruppierung im Süden Syriens ausgeführt habe, um "Verdächtige festzunehmen".
Sechs israelische Soldaten verletzt
Die israelische Armee erklärte hingegen laut "Reuters", dass ihre Truppen während eines nächtlichen Einsatzes zur Festnahme von Verdächtigen der “Jaama Islamiya Terrororganisation” im Gebiet Beit Dschin unter Beschuss von Militanten geraten seien. Die Soldaten hätten daraufhin das Feuer erwidert, unterstützt durch Luftangriffe. Drei der verletzten israelischen Soldaten erlitten schwere Verletzungen. Insgesamt wurden sechs Soldaten verletzt.
Laut israelischen Angaben wurden mehrere Militante getötet und die Verdächtigen festgenommen. Die Armee behauptet, dass die Verdächtigen "fortgeschrittene Terroranschläge gegen israelische Zivilisten" geplant hätten, ohne weitere Details zu nennen. Der Einsatz sei abgeschlossen.
Regelmäßige Einsätze in Südsyrien
Seit dem Sturz von Präsident Bashar al-Assad durch sunnitische islamistische Rebellen vor einem Jahr hat Israel Truppen und militärisches Gerät über die Pufferzone von 1974 hinweg nach Südsyrien verlegt, einschließlich des strategischen Aussichtspunkts am Berg Hermon. Israel führt regelmäßig Einsätze in südsyrischen Dörfern durch.