Seit Wochen sorgen Ballons aus Belarus für Chaos im Luftverkehr in Litauen und Lettland. Der Flughafen Vilnius musste bereits mehrfach schließen, weil die Ballons den Flugverkehr gefährdeten, wie der "Telegraph" berichtet. Sie sind mit GPS-Trackern ausgestattet und tragen häufig Schmuggelware wie Zigaretten.
Doch Litauen sieht hinter den Aktionen mehr als nur kriminelle Machenschaften: Die Regierung spricht von einer neuen Strategie Russlands und Belarus’, um Europa gezielt zu destabilisieren. Die Ballons könnten künftig auch Spionagegeräte oder Sprengstoffe transportieren und stellen laut Experten eine ernsthafte Bedrohung dar.
Schwachstellen der Nato im Visier
Die Ballons erreichen Höhen von bis zu 8.000 Metern und sind schwer abzufangen, wie der "Telegraph" weiter berichtet. Laut litauischen Behörden wurden bereits über 500 Ballons entdeckt, doch nur wenige konnten abgeschossen werden.
Litauen warnt, dass Russland und Belarus mit dieser Taktik gezielt Schwachstellen an der Nato-Ostgrenze testen. Die Aktionen seien Teil eines größeren Plans, der auch Drohnenangriffe und Sabotageakte umfasst. Es gibt zudem Hinweise, dass Ballons auch aus Kaliningrad, einer russischen Exklave zwischen Polen und Litauen, gestartet werden. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hingegen weist laut "Reuters" jegliche Vorwürfe zurück.
Litauen fordert Nato-Hilfe gegen hybride Angriffe
Um sich zu schützen, hat Litauen bereits Maßnahmen ergriffen: Grenzschließungen und das gezielte Abschießen der Ballons gehören dazu.
Vilnius hat außerdem die Nato-Mitglieder dazu aufgefordert, ein Unterstützung an die Grenze zu entsenden, um mit Expertenwissen die Sicherheit zu erhöhen. Das Land plant zudem, die Sanktionen gegen Belarus weiter zu verschärfen.