Knappe Kiste für Kiewel & Kerner: ZDF-Silvesterparty in Hamburg ist noch nicht genehmigt

Erstmals wird die ZDF-Show „Willkommen 2026“ mit Andrea Kiewel und Johannes B. Kerner nicht mehr vom Brandenburger Tor in Berlin, sondern live aus der Hamburger Hafencity übertragen. „Hamburg ist das Tor zur Welt und eine Stadt der Begegnungen. Wir freuen uns sehr, dass die ZDF-Silvestershow live aus unserer Stadt gesendet wird“, sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) laut ZDF. 

Der Grund für den Umzug liegt in einem finanziellen Streit: Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hatte bereits im Juli angekündigt, dass die Stadt ab 2025 keine Mittel mehr für die Veranstaltung bereitstellen werde.

ZDF‑Silvestershow 2025/26 erstmals in Hamburg

Doch trotz der Euphorie des Bürgermeisters, die letztendliche Entscheidung liegt beim Bezirksamt Hamburg-Mitte. FOCUS online hat dort zu aktuellen Stand nachgefragt. Eine Behördensprecherin teilt uns mit: „Eine Genehmigung für ,Silvester in Concert' liegt noch nicht vor. Die erforderlichen Antragsunterlagen wurden Ende Oktober eingereicht. Die beteiligten Fachdienststellen haben vier Wochen Zeit, um die Unterlagen zu prüfen und gegebenenfalls Nachbesserungen zu fordern. Eine Entscheidung über die Genehmigung ist erst möglich, wenn alle Fachdienststellen ihre Zustimmung erteilt haben. Da möglicherweise noch Änderungen an den Unterlagen erforderlich werden, lässt sich der genaue Zeitpunkt der Entscheidung derzeit nicht absehen.“

Laut Auskunft rechne man aber nicht mit einer Absage, selbst wenn sich das Genehmigungsverfahren, das bereits in der Bezirksversammlung gehandelt wurde, sich bis Ende Dezember hinziehen könne.

65.000 Gäste besuchten im vergangenen Jahr die Silvester-Party mit Andrea Kiewel und Johannes B. Kerner.
65.000 Gäste besuchten im vergangenen Jahr die Silvester-Party mit Andrea Kiewel und Johannes B. Kerner. IMAGO / Bernd Elmenthaler

Finanzierung der ZDF-Show

Obwohl die Silvester-Show privat organisiert ist, zahlt die städtische Marketinggesellschaft Hamburg Marketing GmbH (HMG) 400.000 Euro netto an den Veranstalter — als Gegenleistung für die mediale Platzierung Hamburgs in der Sendung. Nach Angaben der Wirtschaftsbehörde handelt es sich ausdrücklich nicht um eine öffentliche Subvention, sondern um eine Marketingkooperation. 

Kritik von links: Ausgaben und fehlende Beteiligung der Anwohner

Die Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft übt deutliche Kritik an der ZDF-Silvestershow. Mit dem Geld der HMG (und indirekt städtischem Einfluss) würden „Marketingkosten“ bezahlt, obwohl auch ohne Kooperation Hamburg als Wahrzeichen im TV gezeigt worden wäre — die Zahlung erscheine deshalb als „Geld zum Fenster hinauswerfen“.

Zudem moniert Die Linke, dass Anwohner und der zuständige Bezirk nicht ausreichend in die Planungen einbezogen worden seien.

"Silvester in Concert" steigt vor dem Hamburger Überseequartier.
"Silvester in Concert" steigt vor dem Hamburger Überseequartier. IMAGO / imagebroker

Sicherheits- und Logistikbedenken der Polizei

Auch aus Polizeikreisen bzw. der Polizeigewerkschaft gibt es Bedenken. Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei warnte vor einem möglichen „Masseproblem“ — insbesondere wegen der erwarteten hohen Zahl an Gäste und spontanen Feiernden in der HafenCity.

Der Vorverkauf für die „Silvester in Concert“ ist am 12. November gestartet. In der Early-Bird-Phase kosten die Tickets 32 € zzgl. Gebühren. Sobald dieses Kontingent erschöpft ist, erhöhen sich die Preise in den folgenden Phasen.

Tickets für Silvestershow im Verkauf

Zusätzlich stehen verschiedene Upgrades zur Verfügung – von einem Glas Sekt um Mitternacht bis hin zum exklusiven VIP-Ticket inklusive Getränkepaket und Catering. Die genauen Preise sind im Bestellformular angegeben.

Um Teilhabe zu ermöglichen, gibt es außerdem ein begrenztes Kontingent an Sozialtickets zu einem Preis von 19,99 € inklusive Gebühren.

Auftreten sollen u. a. Johannes Oerding, Ayliva, die Rapperin Zah1de, die Rockband Wanda sowie die britische Boygroup Blue als musikalische Acts auftreten.