"Vergeltungsmaßnahme": Russland macht polnisches Konsulat in Sibirien dicht

Russland hat die Schließung des polnischen Konsulats in Sibirien angekündigt. Das Vorgehen erfolge als Reaktion auf die "Einschränkung der konsularischen Präsenz Russlands in Polen", erklärte das russische Außenministerium am Donnerstag. 

Die Regierung in Waschau hatte zuvor die russische Botschaft in Danzig schließen lassen. Polen begründete dies mit einem Sabotageakt an einer polnischen Eisenbahnstrecke, für den es Moskau verantwortlich gemacht hatte. 

Polens Regierungschef Donald Tusk
Polens Regierungschef Donald Tusk picture alliance / NurPhoto | Aleksander Kalka

Russland reagiert auf "feindselige Schritte"

Der polnische Botschafter sei über die Entscheidung Moskaus informiert worden, dass die Zustimmung zum Betrieb des polnischen Generalkonsulats in Irkutsk zum 30. Dezember 2025 zurückgezogen werde, erklärte das russische Außenministerium weiter. Dies erfolge aufgrund des "offensichtlich feindseligen und ungerechtfertigten Schritts der polnischen Führung."

Zuvor waren bereits die russischen Konsulate in Posen und Krakau geschlossen worden, während Moskau die polnischen Konsulate in Sankt Petersburg und Kaliningrad schloss. Damit bleiben die Botschaften in Warschau und Moskau die einzigen diplomatischen Vertretungen von Polen und Russland im jeweils anderen Land.

Waffenlieferungen an die Ukraine verärgern Moskau

Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine 2022 haben sich die Beziehungen zwischen Warschau und Moskau massiv verschlechtert. Das EU- und Nato-Mitgliedsland Polen ist ein wichtiges Drehkreuz für Waffen- und Munitionslieferungen westlicher Staaten an die Ukraine. Polen hat Grenzen zur Ukraine, zu Russlands Verbündetem Belarus und zur russischen Exklave Kaliningrad.