Erbittertes Katz-und-Maus-Spiel mit der Ukraine: Russlands gefürchtete Shahed-Drohnen bekommen Augen im Rücken

Russland hat offenbar begonnen, seine gefürchteten Shahed-Drohnen mit Rückkameras auszustatten. Diese sollen es den Fluggeräten ermöglichen, ukrainische Abfangdrohnen zu erkennen und Ausweichmanöver einzuleiten.

Laut „Business Insider“ erklärte der stellvertretende Verteidigungsminister der Ukraine, Oberstleutnant Yurii Myronenko, dass Moskau kontinuierlich neue Waffen teste und bestehende Modelle modifiziere. „Einige Shaheds sind bereits mit Rückkameras ausgestattet, um unsere Abfangdrohnen zu erkennen und darauf zu reagieren“, sagte Myronenko, der früher eine Drohneneinheit kommandierte. 

Ukraine setzt auf Abfangdrohnen

Die Ukraine hat auf die wachsende Bedrohung durch russische Drohnenangriffe reagiert und produziert mittlerweile hunderte Abfangdrohnen täglich. Diese sollen die Shahed-Drohnen bekämpfen, die oft mit Sprengköpfen ausgestattet sind und regelmäßig schwere Schäden anrichten.

Laut „Business Insider“ haben die Abfangdrohnen die ukrainische Luftabwehr deutlich entlastet. Auch Nato-Staaten und westliche Unternehmen zeigen Interesse an der Technologie und prüfen Investitionen.

Die Ukraine setzt im Kampf gegen russische Drohnen zunehmend auf kostengünstige Abfangdrohnen.
Die Ukraine setzt im Kampf gegen russische Drohnen zunehmend auf kostengünstige Abfangdrohnen. Getty Images

Technologische Aufrüstung auf beiden Seiten

Die Anpassungen an den Shahed-Drohnen sind Teil eines technologischen Wettlaufs zwischen Russland und der Ukraine. Myronenko beschrieb das als „Katz-und-Maus-Spiel“, bei dem jede neue Technologie einer Seite nur für kurze Zeit einen Vorteil verschaffe, bis die Gegenseite eine Gegenmaßnahme entwickle.

So habe Russland etwa die Antennen seiner Shahed-Drohnen von vier auf sechzehn Kanäle erweitert, nachdem die Ukraine diese erfolgreich durch elektronische Kriegsführung gestört hatte.

Innovationen auf dem Schlachtfeld

Der Wettlauf um technologische Überlegenheit erstreckt sich über viele Bereiche des Krieges. Beide Seiten optimieren immer wieder ihre kleinen First-Person-View-Drohnen, um sie störungsresistenter zu machen.

Auch im Schwarzen Meer zeigt sich dieser Zyklus: Nachdem die Ukraine russische Schiffe mit Seedrohnen attackierte, verstärkte Moskau seine Luftpatrouillen. Daraufhin stattete Kiew seine Drohnenboote mit Boden-Luft-Raketen aus, um russische Flugzeuge abzuschrecken.