Das Auerbergland blüht auf: Das Ziel sind 1000 neue Streuobstbäume

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In Burggen wurden entlang des Dorfbachs zahlreiche Wildobstbäume gepflanzt. Die beliebtesten Sorten bei den Bestellungen sind jedoch Apfel und Birne. © Christine Thaler-Lang

Im Auerbergland wurden bereits über 700 Streuobstbäume bestellt. Bald startet eine neue Bestellrunde. Eine Gemeinde sticht besonders hervor.

Bernbeuren - Ein großer Erfolg ist das Aktionsprogramm „Streuobst für alle“ im Auerbergland. Das Programm ist ein staatliches Förderprogramm, den die Regierung als „Streuobstpakt Bayern“ in Zusammenarbeit mit den örtlichen Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forstern durchführt. Seit zwei Jahren sind die 14 Gemeinden im Auerbergland mit dabei. „Das Projekt stieß von Anfang an auf große Resonanz“, berichtet Julia Riedle, die die Umsetzung von Bernbeuren aus begleitet. In ganz Bayern war es sogar so, dass das Interesse so enorm war, dass die Baumschulen an ihre Grenzen kamen.

Im März 2025 wurden in den Auerbergland-Gemeinden 260 Streuobstbäume gepflanzt, bis Ende September wurden weitere 470 Pflanzen von Privatpersonen und Gemeinden angemeldet. Aufgrund von Organisation und Lieferung habe man sich entschieden, mit der Lieferung bis Frühjahr zu warten, berichtet Riedle. Deshalb ist es noch möglich, weitere Bäume zu bestellen. Voraussichtlich im Januar wird in den Mitteilungsblättern in den Gemeinden wieder ein Aufruf gestartet, sagt Riedle. Die Auslieferung soll dann im März erfolgen. „Unser Ziel ist, dass wir 800 bis 1000 Streuobstbäume schaffen. Das wäre eine tolle Sache“, sagt Riedle.

Lechbruck und Burggen sehr aktiv

Der Förderantrag läuft über Kommunen, Vereine und Verbände. Gefördert wird die Summe von 45 Euro pro Baum. Weil man bei der ersten Bestellung im März darunter lag, mussten weder Gemeinden noch Privatleute etwas bezahlen, berichtet Riedle. „Nur um das Pflanzmaterial muss sich jeder selbst kümmern.“

Unter den Gemeinden stechen besonders Lechbruck, Burggen, Ingenried und Steingaden hervor, berichtet Riedle. Spitzenreiter ist Lechbruck, wo allein heuer schon 50 Streuobstbäume gepflanzt wurden. In Burggen pflanzte die Gemeinde Wildobstpflanzen entlang des Dorfbachs. „Das ist eine pflegeleichte Sache“, sagt Riedle. Und auch in Ingenried und Steingaden wurde viel gepflanzt. In Steingaden könnten die Bürger zudem zur Obstpresse des Obst- und Gartenbauvereins kommen, um die Früchte zu verwerten.

So können sich Gartenbesitzer beteiligen

Wer als Privatpersonen einen Baum bestellen möchte, kann das über die Gemeinde tun. „Die Renner sind Apfel und Birne, also die Klassiker“, sagt Riedle, aber auch Mirabelle, Kirsche und Zwetschge würden gut nachgefragt. Sie freut sich auch, dass so mancher Gartenbesitzer zu einem Wildobstbaum griff, sprich zu einer Sorte, deren Früchte nicht verzehrt werden können. Die Bestellenden seien aus allen Bereichen, berichtet sie: „Mit dabei sind auch Landwirte, die schon Streuobstwiesen haben, aber sie gerne noch vergrößern möchten.“ Und ganz generell seien die Bäume ja nicht ausschließlich für Privatgärten bestimmt, sondern eben auch für den öffentlichen Raum. Riedle findet, dass das Projekt perfekt zum Auerbergland passt: „Wir fördern damit die Biodiversität. Und im Rahmen des Projekts ,Schwammregion‘ geht es ja auch um den Wasserrückhalt in der Fläche.“ Außerdem sei es ein unkomplizierter Weg, um etwas für die Menschen, die Umwelt und die Region zu tun.