Allershausens Bürgermeister Vaas hat keine Zeit für „Mittagsbetreuungstanten". Gemeinderätin Bianca Kellner-Zotz fordert von ihm Respekt und Handeln.
Allershausen - Hat die Gemeinde Allershausen Mängel in der Kinderbetreuung? „Ja“, sagt die Gemeinderätin, Bürgermeisterkandidatin und Vorsitzende des Arbeitskreises Kinderbetreuung, Bianca Kellner-Zotz. Sie lud nach einer harten Debatte in der jüngsten Gemeinderatssitzung zu einem Pressegespräch ein und zeigte noch einmal die aktuellen Probleme auf.
Die CSU-Kandidatin kämpft seit geraumer Zeit dafür, dass in Allershausen ein Betreuungsangebot für Familien in den Ferien geschaffen wird. Sie kritisiert, dass sich die Gemeinde einer Bedarfsabfrage verweigere. „Der Bedarf ist gegeben, und die Eltern brauchen so eine Betreuung“, sagt die Vorsitzende des Arbeitskreises. Sie bemängelt, in der Funktion der Arbeitskreis-Leitung von den Informationen aus dem Rathaus abgeschnitten zu werden.
Der Bürgermeister hat keine Zeit für „Mittagsbetreuungstanten“
In der jüngsten Gemeinderatssitzung sagte Bürgermeister Martin Vaas in Rage auf Nachfragen zur Betreuung, er habe keine Zeit für die „Mittagsbetreuungstanten“ und habe noch andere Dinge im Rathaus zu tun. „So kann man nicht mit den Eltern reden“, sagt Bianca Kellner-Zotz, „man sollte den Eltern mit Respekt begegnen.“ Nun fordert die Leiterin des gemeindlichen Arbeitskreises, dass die Gemeinde mit einer umfangreichen Elternabfrage nach dem generellen Betreuungsbedarf in der Schulzeit und in den Ferien Fakten schafft, und man auf dieser Basis das weitere Vorgehen berät.
Die Gemeinderätin sieht dringenden Handlungsbedarf bei der Verlängerung der bis Sommer 2026 angemieteten Container. Mit der Vorstellung der Baupläne für das Kellergeschoß der Schule wurde deutlich, dass die neuen Räumlichkeiten der Mittagsbetreuung frühestens Ende 2026 bezogen werden können. „Wir brauchen bis zum Umzug die Container.“ Darüber hinaus befürchtet sie, dass die Gemeinde ab September 2026 nur der gesetzlichen Verpflichtung nachkommt, die Ganztagsbetreuung bis 16 Uhr für Grundschüler der 1. Klasse anzubieten.
Gemeinderätin: System funktioniert für Familien nicht
Kellner-Zotz nennt ein Beispiel für dadurch entstehende Probleme: „Was machen Familien mit einem Kind in der 1. und einem in der 3. Klasse? Das eine wird betreut, das andere nicht.“ Mit dem großzügigen Ausbau der Mittagsbetreuung im Keller der Schule könne man ein Angebot für alle Grundschuljahrgänge anbieten. Dazu müsste die Gemeinde nun aber das Personal einstellen – in einer lokalen Kinderkrippe angestellte Betreuerinnen wurden bislang noch nicht einmal gefragt. Die AK-Leiterin hat direkt am Morgen nach der Gemeinderatssitzung per Mail Bürgermeister Vaas und Geschäftsleiter Graßl um einen Termin gebeten, um das weitere Vorgehen zu besprechen. „Leider habe ich auch da keine Antwort bekommen“, sagt Bianca Kellner-Zotz.