Die Ukraine soll bis Ende des Jahres Militärhilfen im Wert von fünf Milliarden Dollar erhalten. Das kündigte Nato-Generalsekretär Mark Rutte gegenüber der spanischen Zeitung „El Pais“ an. Die Unterstützung erfolgt über das sogenannte Purl-Programm, das Waffenlieferungen beschleunigen und effizienter gestalten soll.
Was ist das Purl-Programm?
Das Purl-Programm steht für „Prioritized Ukraine Requirements List“ („Priorisierte Liste der ukrainischen Anforderungen“). Es handelt sich um eine gemeinsame Initiative der Vereinigten Staaten und der Nato. Die Ukraine erstellt eine Liste ihrer dringendsten Verteidigungsbedarfe, und Nato-Mitgliedsstaaten finanzieren die Beschaffung dieser Ausrüstung direkt aus US-Beständen.
Jeden Monat eine Milliarde Dollar
Mark Rutte erklärte, dass die Ukraine monatlich Waffen im Wert von etwa einer Milliarde Dollar erhalte. Diese „essentielle Ausrüstung“ werde in der Ukraine ankommen, sagte er laut „El Pais“. Besonders wichtig seien dabei Beiträge aus Europa, auch wenn bestimmte Fähigkeiten nur von den USA bereitgestellt werden könnten.
Rutte erklärte, dass US-Präsident Donald Trump zugestimmt habe, amerikanische Waffen durch Kanada und europäische Verbündete finanzieren zu lassen. „Ich freue mich, dass auch Spanien beschlossen hat, diese Initiative zu unterstützen“, sagte der Nato-Chef.
Europas Lagerbestände schrumpfen
Die europäischen Länder liefern weiterhin Waffen aus ihren eigenen Beständen, obwohl diese nach mehreren Jahren Krieg langsam erschöpft sind. Dennoch seien weitere Lieferungen möglich, so Rutte. Zusätzlich zu Purl gebe es Initiativen wie die tschechische Unterstützung bei Munition oder Projekte aus Litauen und Dänemark zur Beschaffung von Verteidigungsausrüstung.
Deutschland stellt 150 Millionen Euro bereit
Acht europäische Länder haben kürzlich 500 Millionen Dollar für militärische Ausrüstung und Munition zugesagt. Deutschland plant laut „RBC Ukraine“ einen weiteren Beitrag von mindestens 150 Millionen Euro zum Purl-Programm.