Auf Youtube folgten ihm fast zwei Millionen Menschen. Gemeinsam mit seinem Freund Tim Lehmann drehte er Videos über sein Leben mit dem Tourette-Syndrom. Jetzt ist Jan Zimmermann mit nur 27 Jahren gestorben. Das bestätigte die Polizei in Bonn auf Nachfrage. Er sei am 18. November tot in einer Wohnung in Königswinter gefunden worden. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet. Hinweise auf ein Fremdverschulden am Tod gebe es nicht, so die Polizei.
Am Montagabend hat sich Zimmermanns langjähriger Freund zu Wort gemeldet. Auf Instagram teilte Lehmann mit, dass der 27-Jährige an einem epileptischen Anfall verstorben sei.
Langjähriger Freund: "Jan ist sehr plötzlich und unerwartet verstorben"
Lehmann schrieb: "Leider wurde uns als Angehörigen die Möglichkeit genommen, uns während der Trauer zu äußern. Jan ist sehr plötzlich und unerwartet am 18. November an einem epileptischen Anfall verstorben. Der Schmerz, der in uns sitzt, lässt sich mit keinen Worten beschreiben, jedoch möchten wir uns für eure Anteilnahme bedanken.
Wir fühlen uns aktuell nicht in der Lage, mehr dazu zu sagen. Bitte seht von weiteren Nachrichten diesbezüglich an uns ab. Sein Humor, seine Ehrlichkeit und sein großes Herz waren Geschenke, die er mit allen geteilt hat. Er hat Menschen Mut gegeben, die ihn nie persönlich getroffen haben und hat ihnen gezeigt, dass man auch in schweren Tagen liebevoll und offen durchs Leben gehen kann.
Für immer geliebt, für immer unvergessen, wir lassen dich gehen, aber niemals los."
Zimmermann gehörte zu den bekanntesten deutschen Internet-Stars. Der Youtube-Kanal „Gewitter im Kopf“ hat fast zwei Millionen Abonnenten. Zimmermann berichtete darauf über sein Leben mit dem Tourette-Syndrom - einer neuropsychiatrischen Krankheit, die sich in sogenannten Tics äußert. Tics sind unwillkürliche Bewegungen, Lautäußerungen oder auch Wörter, die von den Betroffenen nur bedingt kontrolliert werden können. Auch unwillkürliche Beschimpfungen können dazu gehören.
Über das Tourette-Syndrom aufgeklärt
Gemeinsam mit seinem Freund Lehmann klärte Zimmermann über Tourette auf und unterhielt damit viele Menschen. Das Syndrom nannte er liebevoll „Gisela“, viele Videos waren lustig und lehrreich zugleich. „Unser Ziel ist es, offen, humorvoll, aber auch sachlich darüber zu sprechen, um es somit für alle greifbarer und verständlicher zu machen“, beschrieben die beiden Freunde ihre Mission. Follower erfuhren unter anderem auch, wie sich Zimmermann mit einer Hirn-OP erfolgreich behandeln ließ. Erst vor einigen Monaten war das Duo aus einer längeren Social-Media-Pause zurückgekehrt.