Im Russen-TV machen sie keinen Hehl aus ihrer Freude über Trumps 28-Punkte-Plan

In einer Sendung des russischen Staatsfernsehens "60 Minutes" haben die Moderatorin Olga Skabeeva und Alexei Naumov, Mitglied des Russischen Rates für internationale Angelegenheiten, ausführlich über den 28-Punkte-Plan von US-Präsident Donald Trump gesprochen. Dabei wird deutlich, wie russland-nah der Plan ist. Wie üblich griffen die Akteure zu sehr drastischer Rhetorik: "Der 28-Punkte-Plan von Trump wird Selenskyj zerquetschen."

Alexei Naumov sieht Trumps Sanktionsdrohungen eher als Strategie

Dieser Tonfall zog sich durch die gesamte Sendung. Naumov zitierte Aussagen aus der US-Politik und ordnete sie aus russischer Sicht ein. Er äußerte sich auch zu den angekündigten Sanktionsdrohungen Trumps. Seiner Einschätzung nach müsse man diese nicht ernst nehmen, da Trump vor allem stark wirken wolle, um Druck auf beide Seiten auszuüben.

An einer Stelle wird besonders klar, dass der Plan die russischen Interessen widerspiegelt und auf die ukrainischen kaum einzahlt: "Wenn man die Ziele der russischen Militäroperation mit dem vergleicht, was Trumps Plan vorsieht, dann stimmen sie in Vielem überein. [...] Dieser Vertrag berücksichtigt die ukrainischen Interessen nicht besonders."

Skabeeva und Naumov bewerten Selenskyjs Rede als "Kapitulationsrede"

Auch auf die Rede von Präsident Selenskyj, die unmittelbar nach einem Telefonat mit dem US-Vizepräsidenten Jodi West stattfand, gingen die Moderatorin und ihr Gast ein und interpretierten sie für sich als "Kapitulationsrede". Nachprüfbare Beweise oder Indizien gibt es dafür nicht.

Zum Ende der Sendung fasste die Moderatorin noch einmal zusammen, wie sie Trumps Plan einschätzt - und zeigte so nochmal eindrücklich, wen das Dokument begünstigen würde und wen nicht: "Trump bestätigt immer wieder die Deadline. Zusammengefasst: Er macht Selenskyj fertig."