"Dirty Dancing" heute im TV: Der Kultfilm wäre fast nicht gedreht worden

Es gibt Filme, die man nie vergisst – "Dirty Dancing" gehört definitiv dazu. Egal, wie oft man ihn schon gesehen hat, jede Szene, jeder Song und jeder tiefsinnige Blick zwischen Baby und Johnny berührt noch immer direkt das Herz. Diese perfekte Mischung aus Nostalgie, Emotion und Gänsehaut macht den Film zu einem echten Klassiker. Heute Abend läuft "Dirty Dancing" bei RTLZWEI um 20:15 Uhr.

Filmszene aus "Dirty Dancing": Patrick Swayze und seiner Partnerin Jennifer Grey in den Hauptrollen.
Filmszene aus "Dirty Dancing": Patrick Swayze und seiner Partnerin Jennifer Grey in den Hauptrollen. picture-alliance / dpa

Mit Mini-Budget zum Welterfolg: Wie "Dirty Dancing" Filmgeschichte schrieb

Der Höhenflug von "Dirty Dancing" begann dabei alles andere als spektakulär. Mit einem Mini-Budget von fünf bis sechs Millionen Dollar drehte die Crew weit weg vom Hollywood-Glamour – und lieferte trotzdem einen Welterfolg, der weltweit über 200 Millionen Dollar einspielte. Auch der Soundtrack wurde ein Riesenhit: Der Song "(I've Had) The Time of My Life" gewann einen Oscar für den besten Filmsong.

Eigentlich als kleiner Sommerstreifen geplant, entwickelte sich der Film zum popkulturellen Dauerbrenner, der über Generationen hinweg relevant blieb. Auf Rotten Tomatoes kommt "Dirty Dancing" auf 72 Prozent Zustimmung. Besonders gelobt werden die mitreißenden Tanzchoreografien, die emotionalen Entwicklungen der Figuren und natürlich die unvergessliche Musik.

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Dirty Dancing" 1987 (Jennifer Grey und Patrick Swayze)
Dirty Dancing" 1987 (Jennifer Grey und Patrick Swayze) picture alliance / Collection Christophel / RnB

Heute Kult, damals glaubte niemand an den Erfolg von "Dirty Dancing"

Deswegen ist es kaum zu glauben, dass das Drehbuch stolze 43-mal abgelehnt wurde, bevor eine kleine Produktionsfirma schließlich zusagte. "Wir konnten keinen finden, der es macht", hat "Dirty Dancing"-Autorin Eleanor Bergstein in einem Interview gegenüber der Online-Zeitschrift "Bustle" verraten. Keine der angefragten Produktionsfirmen habe an den Erfolg des Films geglaubt.

Außerdem interessant: Auch hinter den Kulissen ging einiges schief. So hatte Patrick Swayze zwar Knieprobleme, benutzte aber keinen Body-Double bei den Tanzszenen, was die Dreharbeiten erschwerte. Die ikonische Hebefigur am Ende des Films wurde nie geprobt – Jennifer Grey, die ihre Karriere mit ihrer Nasen-Op zerstörte, war zu nervös und hat die Hebefigur erst am Set ausgeführt. Und das berühmte Filmzitat kurz davor? Patrick Swayze mochte den Satz "Nobody puts Baby in a corner (dt.: Mein Baby gehört zu mir)" eigentlich gar nicht – er fand ihn "sinnlos", wie er selbst gegenüber dem "American Film Institute" verriet.

Die wohl berühmteste "Dirty Dancing"-Szene: Die Hebefigur am Ende des Films.
Die wohl berühmteste "Dirty Dancing"-Szene: Die Hebefigur am Ende des Films. picture alliance/United Archives

"Dirty Dancing": Darum geht's

Im Sommer 1963 fährt die 17-jährige Frances "Baby" Houseman (Jennifer Grey) mit ihrer Familie ins luxuriöse Ferienresort Kellerman's in den Catskill Mountains. Eigentlich langweilt sie sich zwischen den harmlosen Tagesaktivitäten, bis sie eines Abends heimlich zu einer Party der Hotelangestellten schleicht. Dort lernt sie Johnny Castle (Patrick Swayze), den charismatischen Tanzlehrer, kennen. Er zeigt ihr den sogenannten "Dirty Dance", eine leidenschaftliche, rhythmische Tanzform, und bald entsteht zwischen den beiden eine intensive Verbindung.

Doch ihre Beziehung ist nicht einfach. Johnnys reguläre Tanzpartnerin Penny ist ungewollt schwanger, ihr Lover Robbie weigert sich zu helfen, und Baby beschafft heimlich Geld von ihrem Vater für Pennys Abtreibung. Als Penny dringend absagen muss, springt Baby ein, tanzt mit Johnny bei einer wichtigen Vorstellung, und beide kommen sich immer näher. Zwischen Klassenunterschieden, Geheimnissen und moralischen Konflikten kämpfen sie um ihre Liebe.

Apropos Kultfilm: "Die Mumie" soll eine Fortsetzung erhalten - mit Originalbesetzung und zwei erfolgsversprechenden Regisseuren. Es wäre damit der vierte Teil des Horror-Klassikers.

Trotz Swayze-Comeback: "Dirty Dancing"-Fortsetzung war ein absoluter Flop

Auf den Riesenerfolg des Originals folgte 2004 "Dirty Dancing: Havana Nights", eine Art Neuinterpretation, die den Kultfilm in ein neues Setting übertrug. Statt der idyllischen Catskill Mountains spielt die Handlung in Kuba Ende der 1950er Jahre, kurz vor der Revolution. Im Mittelpunkt steht die junge Amerikanerin Katey Miller (Romola Garai), die mit ihrer Familie nach Havanna zieht, und der kubanische Kellner Javier (Diego Luna), ein leidenschaftlicher Tänzer mit Herz und Rhythmusgefühl.

"Dirty Dancing" 2 konnte nicht an den Erfolg des Originals anknüpfen.
"Dirty Dancing" 2 konnte nicht an den Erfolg des Originals anknüpfen. picture alliance/United Archives

Musikalisch setzt der Film stärker auf lateinamerikanische Rhythmen und versucht so, die kubanische Atmosphäre einzufangen. Patrick Swayze hatte auch in "Dirty Dancing: Havana Nights" einen kurzen Gastauftritt, allerdings nicht in seiner ursprünglichen Rolle als Johnny Castle. In dem Film spielte er "Jim", einen Tanzlehrer, der als Mentor für die Hauptfigur Katey fungiert. Er verbindet so das neue Setting mit einem kleinen Stück Originalfilm, ohne dass Johnny Castle selbst zurückkehrt.

Doch trotz Swayze, der exotischen Kulisse und der neuen Liebesgeschichte konnte der Film jedoch nicht an den Erfolg des Originals anknüpfen. Kritiker bemängelten vor allem das vorhersehbare Drehbuch und die fehlende Magie, die Baby und Johnny im ersten Teil so einzigartig machte.

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