Könnte Weilheim mit Geld aus einem neuen Förderprogramm des Bundes zu einer zusätzlichen Sporthalle kommen? Diese Hoffnung mehrerer Fraktionen platzte in der jüngsten Stadtratssitzung.
Weilheim – Mitte Oktober hat der Bund ein Förderprogramm zur Sanierung kommunaler Sportstätten veröffentlicht, laut dem aus dem „Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität“ 333 Millionen Euro zur Verfügung stehen – als erste Tranche einer im Koalitionsvertrag vereinbarten „Sportmilliarde“. Gleich mehrere Fraktionen des Weilheimer Stadtrates schöpften daraufhin Hoffnung: Grünen-Sprecher Manuel Neulinger wies die Stadtverwaltung als erster auf das Bundesprogramm hin. Schnell forderten auch CSU und SPD in jeweils eigenen Anträgen, dass die Stadt einen Förderantrag für den „Ergänzungsbau einer modernen, barrierefreien Sporthalle“ einreicht beziehungsweise prüft, ob aus der „Sportmilliarde“ eine Erweiterung der Mittelschul-Turnhalle um einen Hallenteil gefördert werden könnte.
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In der Ratssitzung am Donnerstag (20. November) gab es nun eine Antwort der Stadtverwaltung auf diese Vorstöße – und die sorgte für Ernüchterung unter den Ratsmitgliedern. Neu- oder Erweiterungsbauten, wie in den Anträgen ins Spiel gebracht, würden aus dem Bundesprogramm nicht gefördert, erklärte Stefan Popp von der Hauptverwaltung: Es gehe in diesem vor allem um die Sanierung und Modernisierung bestehender Sportstätten.
Stadt Weilheim müsste selbst Millionen für die Sanierung einer Turnhalle investieren
Zwar besteht laut Stadtbauamt ein „gewisser Sanierungsbedarf“ in den städtischen Turnhallen (siehe eigener Bericht), doch das Programm ziele darauf ab, „die Anlagen so zu sanieren, dass ein Energieeffizienzstandard 85 und Barrierefreiheit erreicht werden“. Das würde für die Stadt Sanierungskosten im Millionenbereich bedeuten, denn der Eigenanteil der Kommune liegt bei 55 Prozent. Zudem müssten Projekte bereits bis 15. Januar samt entsprechender Planunterlagen beim Bund eingereicht werden. Es gehe also um bereits in Planung befindliche Umbauten – was in Weilheim nicht der Fall sei.
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„Wir fallen da einfach nicht darunter“, fasste Bürgermeister Markus Loth (BfW) zusammen. „Und selbst wenn“, so fügte er hinzu, „wäre das finanziell für die Stadt nicht möglich“. Sowohl die CSU-Fraktion als auch die SPD-Gruppierung zogen ihre Anträge daraufhin offiziell zurück. Denn es wurde klar, dass der Stadtrat ihnen letztlich gar nicht zustimmen könnte. Schon 2019 ergab eine Machbarkeitsstudie zur Erweiterung der bestehenden Mittelschul-Turnhalle um einen Hallenteil Baukosten von 3,4 Millionen Euro, was mit heutigem Preisniveau laut Rathaus etwa 4,2 Millionen bedeuten würde – und für die Stadt nicht finanzierbar wäre. Das Thema behalte man freilich „auf dem Radar“, so Loth, auch mit Blick auf weitere Förderprogramme.