Warum fressen Krokodile keine Capybaras? Expertin gibt Antworten

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Capybaras gelten als die entspanntesten Tiere der Welt und sind Lieblinge des Internets. Sogar Krokodile lassen sie in Ruhe. Aber warum eigentlich?

Auf Social Media und Reddit kann man an manchen Tagen kaum einen Schritt machen, ohne dabei über ein Foto oder Video von Capybaras zu stolpern. Die friedlichen Riesennager haben eine Beliebtheit erlangt, von der die meisten Politiker nicht mal träumen können, und das nicht nur bei Menschen. Viele Tiere leben mit ihnen harmonisch zusammen – selbst Räuber wie Krokodile, für die Capybaras eigentlich leckere Beute sein sollte.

Die Capybara, auch Wasserschwein genannt, sind die größten Nagetiere der Welt.
Die Capybara, auch Wasserschwein genannt, sind die größten Nagetiere der Welt. © Salzburger Zoo

Auch wenn sie zunächst nicht so aussehen, gehören Capybaras zu der Familie der Meerschweinchen. Nur sind sie im Vergleich zu ihren niedlichen Haustierverwandten etwas größer geraten. Tatsächlich gelten sie als die größten Nager der Welt und kommen hauptsächlich in den feuchten Gebieten von Südamerika vor. Dort findet man sie öfters mal in großen Familiengruppen in der Nähe von Flüssen, dem Jagdrevier von Kaiman-Krokodilen. Doch die friedlichen Nager müssen nicht um ihr Leben fürchten.

Krokodile und Capybaras: Keine natürlichen Feinde?

Die Capybara-Expertin Dr. Elizabeth Congdon, die an der Bethune-Cookman Universität in Florida tätig ist, verrät, dass Krokodile und Capybaras eher selten aneinander geraden. „Das kommt selten vor. [...] Ich habe sie in freier Wildbahn nebeneinander schlafen sehen“, so Congdon gegenüber IFLScience. Der Grund dafür ist allerdings nicht die tiefe Freundschaft zwischen den Tieren, sondern reine Praktikabilität.

Auch wenn die großen Nager entspannt und friedlich aussehen, können sie sich durchaus gut verteidigen. Ihre Zähne sind wahnsinnig scharf und können auch für ein Krokodil gefährlich werden. „Capybaras haben große, scharfe Zähne. In Kombination mit ihrer Körpergröße denke ich, dass sie den Aufwand und das Verletzungsrisiko einfach nicht wert sind“, erklärt Congdon. Capybaras gibt es jetzt übrigens auch im Frankfurter Zoo.

Nur wenn die Räuber auf harte Zeiten stoßen – etwa wenn nicht genug Fisch in den Flüssen zu finden ist und andere Nahrungsquellen ebenfalls wegfallen – kann es passieren, dass sie sich an Capybaras versuchen. Vor allem die kleinen Capybara-Babys sind ein begehrter Snack. Generell kann man Krokodile und Capybaras aber immer wieder dabei beobachten, wie sie sich zusammen an einem Flussufer entspannen. Menschen haben bei Krokodilen allerdings weniger Glück.