Ab dem 1. Januar 2026 dürfen in den Niederlanden neben dem bestehenden Zuchtverbot auch keine Faltohr- und Nacktkatzen mehr gehalten werden. Das berichtet RTL. Die Regierung reagiert damit auf massive gesundheitliche Probleme dieser Rassen.
Tierarzt Piet Hellemans sagte RTL, er sei „sehr glücklich“ über die Regelung: „Es ist bizarr, dass diese Rassen überhaupt noch existieren. Sie sind bereits 3-0 hinter ihrer Geburt.“
Warum bestimmte Katzenrassen besonders leiden
Laut RTL verursacht bei Faltohrkatzen eine genetische Knorpelstörung schwere Gelenkprobleme, die oft zu Schmerzen beim Gehen führen. Auch Nacktkatzen sind gefährdet: Ohne Fell steigt das Risiko für Verbrennungen, Hautkrebs und Infektionen.
Hellemans betont, dass viele Halter das Leid hinter dem auffälligen Aussehen unterschätzen und äußere Merkmale oft über die Gesundheit gestellt werden.
Der Tierarzt geht davon aus, dass künftig weitere Tiere auf die Verbotsliste kommen könnten. Besonders kleine, überzüchtete Hunderassen wie Pomeranians und Chihuahuas hätten teils Schädel, die „zu klein für ihr Gehirn“ seien. Auch extrem langhaarige Kaninchen seien häufig von Abszessen und Fellproblemen betroffen, berichtet RTL.
Neue 10-Punkte-Checkliste soll Qualzucht eindämmen
Passend zu den neuen Regeln rund um Faltohr- und Nacktkatzen rückt auch ein britisches Wissenschaftsteam Qualzucht bei Hunden stärker in den Fokus. Ein Bericht des „Telegraph“ zeigt, wie ein neues 10-Punkte-Programm Zuchtstandards nachhaltig verändern könnte.
Das plant Großbritannien gegen Qualzucht – die wichtigsten Punkte
- Neue 10-Punkte-Checkliste (IHA): Bewertet Risiken wie flache Schnauzen, Merle-Färbung, fehlende Schwänze, verdrehte Beine oder übermäßige Faltenbildung.
- Zucht nur ab Mindestpunktzahl: Offizielle Zuchtzulassung erst ab mindestens acht Punkten; später soll die Hürde auf neun und dann zehn steigen.
- Hohe Belastung bei beliebten Rassen: Möpse, Französische und Englische Bulldoggen, aber auch Cocker Spaniel, Collies, Dackel, Chihuahuas und Yorkshire Terrier.
- Gesundheit vor Optik: Wissenschaftler warnen, dass viele Tiere lebenslang unter Schmerzen, Atemnot oder Gelenkproblemen leiden.
- Rechtliche Lücke: Obwohl Qualzucht gesetzlich verboten ist, fehlt bislang eine klare Definition – sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland.